Tausend Geschichten

Wolfgang Schoch

Saskia Pihaly über die VUCA-Welt

Unsere Welt wird immer komplexer. Das lässt sich nicht ändern. Die Art, wie wir damit umgehen, allerdings schon.

04.01.2023 63 min

Zusammenfassung & Show Notes

In der heutigen Folge unterhalte ich mich mit Saskia Pihaly. 

Saskia ist eine selbstständige Business-Trainerin. Die Themen Achtsamkeit und Resilienz liegen ihr sehr am Herzen. In unserem Gespräch sprechen wir über die VUCA Welt. VUCA ist ein Akronym für und steht für die Englischen Begriffe volatility, uncertainty, complexity und ambiguity. Auf Deutsch in etwa Unbeständigkeit, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit. Und das sind die Begriffe, die eine sich stetig verändernde Welt beschreiben. 

Eine Welt, in der man sich unsicher fühlen kann. Wir sprechen darüber, was das alles eigentlich bedeutet und was man selbst tun kann, um sich in dieser VUCA Welt besser zurechtzufinden. 

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Für diese Folge von Tausend Geschichten gibt es ein vollständiges Transkript. Dieses Transkript wurde automatisiert erzeugt und nicht nachbearbeitet oder korrekturgelesen. Es wird daher sicher Fehler enthalten. Das Transkript ist als Ergänzung zu verstehen, um beispielsweise die Inhalte durchsuchbar zu machen. Im Zweifel gilt immer das gesprochene Wort aus der Folge.

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Credits
Host & Produktion: Wolfgang Schoch
Gast dieser Folge: Saskia Pihaly

Transkript

Hallo bei tausend Geschichten. Ich bin Wolfgang Schouch und dieser Podcast geht mit dieser Folge in sein zweites Jahr. Schön, dass du dabei bist. Im vergangenen Jahr gab es hier elf Gespräche und für das neue Jahr plane ich das im ähnlichen Rahmen. Aktuell habe ich drei neue Gespräche aufgenommen, die ich nach und nach in den kommenden Wochen veröffentlichen werde. Der heutigen Folge unterhalte ich mich mit Saskia Pihali. Saskia ist eine selbstständige Businesstrainerin, die Themen Achtsamkeit und Resilienz liegen ihr sehr am Herzen. Unserem Gespräch sprechen wir über die Welt. Ist ein Akronym und es steht für volatil, unsicher, komplex und ambivalent. Und das sind die Begriffe, die eine sich stetig verändernde Welt beschreiben. Eine Welt, in der man sich unsicher fühlen kann. Wir sprechen darüber, was das eigentlich für uns bedeutet und was man selbst tun kann, um sich in dieser Welt besser zurechtzufinden. Jetzt wünsche ich euch viel Spaß mit dem Gespräch mit Saskia. Hallo Saskia, schön, dass du heute da bist. Ich hoffe, dir geht's gut.
Gast
00:01:11
Ja danke schön Wolfgang auf jeden Fall.
Wolfgang
00:01:14
Ja, wunderbar. Wir wollten uns heute ja über das Thema Voka-Welt äh unterhalten. Aber ich dachte mir, bevor wir in das Thema Einsteigen vielleicht kannst du dich ja mal ganz kurz vorstellen, Wer bist du? Was machst du und wie bist du zu dem Thema WUKA Welt gekommen.
Gast
00:01:30
Ja, also zuerst mal, ich freue mich total, dass ich heute hier sein darf und mit dir über dieses spannende Thema sprechen, also mein Name ist Saskia ähm ich komme aus der Nähe von Schwäbisch Hall und ich habe zwei Kinder. Die sind äh knapp 11 und 12 Jahre alt, also so kurz vor der Pubertät kommt eine ganz, ganz spannende Zeit. Ja und ich bin seit 220 selbstständig als systemische Coach. Äh wir haben uns ja auch bei der Coach-Ausbildung kennengelernt und ich bin Businesstrainerin. Also so Trainings äh für die Bereiche Persönlichkeitsentwicklung sowie Kommunikation und Konfliktmanagement. Teamcoaching, Teamentwicklung. Aber auch für so so diese Gesundheitsthemen und die Themen, wo auch mein Herz höher schlägt wie Resilienz, Achtsamkeit, ähm Stressmanagement oder Burnout-Prävention Die werden auch immer mehr von Unternehmen nachgefragt und äh ja gerade in unserer heutigen Welt, der sogenannten Welt, über die wir jetzt gleich auch sprechen wollen.
Wolfgang
00:02:41
Das klingt auf jeden Fall schon spannend und ich freue mich, da noch ganz viele vertiefende und neugierige Fragen zu stellen. Aber jetzt haben wir das Wort oder den Begriff Wuka und Voka-Welt schon zwei drei Mal benutzt. Vielleicht sollten wir den mal definieren, damit auch alle wissen, was sich dahinter eigentlich verbirgt.
Gast
00:02:59
Ja, sehr gerne, also so im Bereich Führung H Personal in Unternehmen ist der äh der Begriff Wuka schon sehr geläufig, Privat wissen vielleicht noch nicht alle, was das heißt Ist so ein Akronym, also so eine Abkürzung. Und die vier Buchstaben VU, C, dem deutschen K, A stehen für vier Begriffe und ähm V ist steht für Volatilität, also die Unbeständigkeit Wir leben in so einer ähm ich sage mal sehr instabilen Welt mit viel Veränderungen. Nicht nur durch Globalisierung und Digitalisierung man hat irgendwie so das Gefühl die Welt dreht sich heute schneller als früher. Also ein kleines Beispiel ähm ich bin jetzt kein so Riesenchecker, was ein Aktienmarkt betrifft, aber ich habe mir sagen lassen, vor zehn Jahren war's noch vorhersehbarer als heute. Heute sind die Veränderungen viel sprunghafter und schneller so für dieses V, für diese Volatilität. Der nächste Buchstabe steht für die Unsicherheit und da fällt uns gleich was ein die unvorhersehbarkeit von Ereignissen welches unvorhersehbare Ereignis fällt dir da zum Beispiel ein.
Wolfgang
00:04:21
Na ja, also mir fällt beispielsweise der aktuelle Krieg ein, der herrscht oder die Coronapandemie. Das sind Dinge, die vielleicht irgendwie auf so einer theoretischen Ebene sicherlich denkbar waren, aber die für mich sehr, sehr unvorhersehbar und auch sehr überraschend stattgefunden oder begonnen haben.
Gast
00:04:37
Oder auch die Rohstoffpreisentwicklung. Das sind alles so Sachen 2019 hätte noch keiner gedacht, äh was durch covid heute alles, äh was ich in den letzten zwei, drei Jahren so verändert hat oder auch ja, diese diese Preisexplosionen, Unvorhersehbarkeit von Ereignissen. Wir haben Erfahrungen aus unserer Vergangenheit, vor allem die Älteren sagen, ja diesmal reif und erfahren, aber wir können heute irgendwie immer weniger. Erfahrungen äh für die aktuelle Zeit anwenden und das gibt uns so eine gewisse Unsicherheit. Es ist das U von Vuka. Kommt aus dem englischen oder steht dafür, dass. Und Wirkung immer schwerer in Zusammenhang zu bringen sind, weil alles scheint irgendwie mit allem vernetzt zu sein oder sich auf alles auszuwirken. Und ja, wir haben auch eine immer größer werdende Informationsflut immer mehr Einflussfaktoren, der Grad an Komplexität nimmt immer weiter zu, privat und in Unternehmen.
Wolfgang
00:05:53
Ja absolut, ich meine, du hast es gerade schon angesprochen. Wir haben uns ja kennengelernt, als wir beide diese Ausbildung gemacht haben zum systemischen Coaching und da steckt ja auch das Wort systemisch drin und äh wir leben ja in einer Welt, wo es sehr komplexe Systeme gibt, also Bei mir ist es zum Beispiel, ich arbeite ja in der Softwarefirma. Die ganzen Projekte, die wir haben, die sind unglaublich komplex. Da gibt's unglaublich viele kleine Einzelteile, die zusammenwirken, um dann was Großes zu erreichen und teilweise sind die Systeme so komplex, dass die eine einzelne Person gar nicht mehr komplett überschauen kann und du weißt dann wirklich nicht, hey, an der einen Stelle, da drehe ich am Rädchen oder stecke ich Daten rein was passiert irgendwo anderes. Und in meinem Privatleben ist das oftmals auch so. Es gibt so viele Dinge, die es zu bedenken gilt Und äh da kann man schon auch mal ein bisschen den Überblick einfach verlieren und sich ja bisschen hilflos fühlen.
Gast
00:06:43
Was stimmt. Ich bekam neulich einen ganz, ich weiß nicht mehr, wer mir das gesagt hat, aber ein ganz witziges Beispiel zum Thema Komplexität ausm privaten Bereich und zwar Stichwort Beziehungen. Früher hat ein heiratswilliger Mann die fünf. Damen aus dem Dorf zur Auswahl gehabt, als wir noch nicht so mobil war. Heute äh durch Internet irgendwelche Plattformen. Du hast eine Bandbreite. Du kannst filtern Du kannst nach äh Größe aussehen, Geschlecht, Vorlieben, Wohnort, du kannst nach allem filtern und es ist so komplex geworden und die Auswahl so riesig ähm. Die Entscheidungen auch immer schwerer werden. Also der Grad der Komplexität nimmt wirklich in allen Bereichen zu. Das fand ich so ein witziges Beispiel.
Wolfgang
00:07:36
Ja, das ist auf jeden Fall. Ist auf jeden Fall ein witziges Beispiel. Na ja, aufm Dorf hast du durch das Problem vielleicht gehabt, wenn du dann jetzt der in der Situation der eine Kerl warst äh und die 5äh Damenäh die hatten keine Lust auf dich. Dann hast du natürlich irgendwie bisschen die schwarze Karte gezogen.
Gast
00:07:51
Was denn.
Wolfgang
00:07:52
Muster sein. Da musste man umziehen wahrscheinlich ins nächste Dorf.
Gast
00:07:56
Wahrscheinlich. Aber heute, dann machst da so einen Filter, dann bleiben immer noch 284 Möglichkeiten übrig. Die Frage ist, was ist besser.
Wolfgang
00:08:05
Ja, also so bei äh bei dem Thema, glaube ich, ist aus meiner Perspektive, ist ein großes Problem, dass es schwerer wird zu erkennen, äh wann man denn für sich was gefunden hat. Den man zufrieden ist. Denn wenn ich jetzt vielleicht nicht nur in dem Beispiel fünf zur Auswahl habe, die ich vielleicht irgendwo treffe, aufm. Fest oder auf einer Party oder irgendwo anders, sondern dass du wirklich äh sehr strukturiert angehen kann. Habe ich ja so ein so ein ganz klassisches Problem. Okay, ich habe was gefunden, ich habe jemanden getroffen. Ich lerne niemanden vielleicht kennen. Schaue mir, ich schaue mir das mal genauer an und muss mich ja entscheiden, okay, ist es das? Oder gibt's da draußen noch was anderes, was irgendwie auch immer geartet, besser ist und ich sage mal, so der Mathematiker bei mir im Kopf sagt, ja, die Wahrscheinlichkeit, dass es da jemanden gibt der auf irgendeiner Skala besser ist äh die ist sehr sehr hoch. Also wenn du lang genug suchst, wir haben so viele Menschen auf der Welt oder jetzt hier in Deutschland auch so viele, die Wahrscheinlichkeit, dass du irgendwann mal jemanden findest, der noch ein bisschen besser zu dir passt, lustiger ist oder irgendwie anders besser ist für dich, das ist schon relativ hoch und ich glaube, so was kann einen auch brutal stressen.
Gast
00:09:17
Auf jeden Fall. Also nicht nur bei diesem einen Beispiel hier Single-Markt, sondern generell wir haben heute in allen Bereichen so eine Riesenauswahl ist ja auch diese Komplexität, wir uns fällt es dadurch auch schwerer Entscheidungen zu treffen, weil's eben so wahnsinnig viele verschiedene Möglichkeiten gibt und wenn du dich für eines festlegst, entscheidest du dich damit gegen 1hundert.000 andere Varianten und ähm deshalb ähm ist diese Komplexität ähm ja Widersprüchlich zu sehen, also zum einen sehr vorteilhaft, weil wir eben sehr viele Auswahlmöglichkeiten haben. Zum anderen es schwärt's aber auch unsere ja Entscheidung. Zum Thema C oder K von und dann haben wir noch einen letzten Buchstaben, das A. Und das steht für Ambiguität. Schwieriges Wort. Also bedeutet Mehrdeutigkeit oder Widersprüchlichkeit. Auch da sind wir wieder in dem Bereich. Es ist nicht mehr so einfach zwischen gut und richtig oder richtig und falsch zu unterscheiden. Ähm es gibt so Uneindeutigkeiten und die führen uns oft zu Zwickmühlen. Vorhin hat man gesagt, hast eine Riesenauswahl, kannst dich schwer entscheiden. Hier ist es nicht eindeutig, ist auch schwierig. Ähm. Wir sind uns unsicher, wie wir was interpretieren sollen, weil viele Ergebnisse oft mehrere Interpretationsmöglichkeiten zulassen. Was ich neulich entdeckt habe, fand ich auch verrückt im Supermarkt übrigens. Ähm. Verbraucher, die sind ja so hin und her gerissen. Was ist jetzt hip? Was ist jetzt gesund? Dann ist ja momentan der Trend zu veganer Ernährung. Du kriegst ja alles schon in vegan weil ich ganz erstaunt meine Tochter die isst gerne so ein Frikassee und das äh gibt's jetzt äh. Vegetarisch oder vegan. Ich weiß es nämlich vegetarisches Hühnerfrikassee, aber das heißt auch Hühnerfrikassee fand ich dann witzig. Oder ähm fix für Bolognese habe ich gesehen. Steht groß drauf. Vegan. Und unten steht bitte 250 Gramm Hackfleisch dazufügen. Das ist für mich so eine Widersprüchlichkeit. Stichwort Ambiguität. Ich kaufe ein ein ein fix für Bolognese, wo draufsteht vegan und soll 250 Gramm Hackfleisch hinzufügen. Das steht in einem Satz quasi auf der Verpackung.
Wolfgang
00:11:53
Ja, ich glaube, ich glaube, es wird diese Ambiguität, die äh merkst du oder die siehst du auch oft im Verhalten von Menschen Wenn Menschen so ganz äh stark mit einer ganz starken Meinung gegen eine Sache sind äh weil's vielleicht etwas ungesund ist, ähm keine Ahnung äh. Ah, das ist schlecht. Das wollen wir nicht tun. Das ist ungesund und im zweiten Schritt äh raucht man dann zum Beispiel, was ja auch ungesund ist. Und äh Das ist äh auch so ein bisschen zu dieser dieser Bereich, dass man auch vielleicht Dinge tut, die unlogisch sind, eigentlich genau genommen und die dann auch vielleicht ein bisschen irritieren und äh das schwierig machen dann auch ähm zu begreifen und vielleicht auch für sich selbst so ein bisschen vorherzusagen, also grad zu verhalten, vorherzusagen, so was macht man ja gern Man äh hat ja gern das sichere Gefühl, dass man weiß, wie jemand reagiert oder wie sich jemand in einer Situation verhält. Im besten Fall.
Gast
00:12:48
Und dieses Schubladendenken, wir Menschen, wir äh wollen ja alles gerne irgendwo einordnen. Kategorisieren, in eine Schublade stecken. Dann fühlt sich unser Hirn sicher Wenn wir das irgendwo reinstecken können und oft ist es so, wir können es nicht mehr in eine Schublade stecken Das ist dann dieses A, dieser Ambiguität und das äh sorgt für so Widersprüchlichkeiten Dann gewinnen so Politiker, die äh die so so einfacher, plakative Sätze sagen, die gewinnen dann hier so ähm Meinungen ähm Einfach dadurch, weil sie eine einfache Lösung finden äh Schublade auf ähm ja Thema Reinschublade zu. Aber es ist halt leider nicht immer so eindeutig. Es ist halt viel komplexer und äh damit in der heutigen Welt umzugehen, also es ist ja diese Welt, das äh stresst viele Menschen.
Wolfgang
00:13:45
Ja, das kann ich gut verstehen und du hast Gott was Wichtiges gesagt. Du hast gesagt, äh. Dinge werden uneindeutig oder mehrdeutig und äh das liegt auch daran, dass Dinge komplex sind. Diese vier Faktoren hängen ja alle miteinander zusammen und die beeinflussen sich ja auch alle gegenseitig und ähm vielleicht noch eine Kleinigkeit. Ich glaube, wir Menschen, wir haben total Lust auf Schwarz-Weiß-Denken, weil das. Dann gut in die Schublade passt, aber weil das halt zu einfach ist und es gibt ja ja auch eine Riesensicherheit. Also mir selbst gibt's schon eine Riesensicherheit, wenn ich weiß, ich muss mich entweder für A oder für B entscheiden. Ich gucke mir beides an und sage, ja A ist es Das nehme ich. Aber mich jetzt mit den ganzen Graustufen zu beschäftigen, das ist schwierig und ich finde das auch sehr schwierig äh im Umgang mit. Menschen, die ähnliche Meinungen haben. Weil mir ist das in der letzten Zeit, in den letzten zwei, drei Jahren aufgefallen, dass die Meinung immer stärker polarisiert sind in eine oder in die andere Richtung. Und äh das war in meiner Erinnerung, vielleicht ist die auch verklärt. Ich bin jetzt auch schon ich bin jetzt auch schon alter Kerl und äh erzähle von den guten alten Zeiten, aber. Ich glaube, es kostet einfach viel Kraft, wirklich ernsthafte Diskussionen und Gespräche zu führen und. Ich glaube, es gehört auch viel dazu, zu akzeptieren, dass vielleicht dein Gegenüber eine andere Meinung hat und dass wir vielleicht Beide irgendwo in diesem Mittelbereich sind und der eine ist mehr auf der einen Seite und der andere auf der anderen Seite, aber es ist ja selten, dass es nur A oder B gibt.
Gast
00:15:14
Genau, da sagst du was Wahres, ja. Das ist halt auch so eine Kompetenz, ähm wenn man die hat, äh kommt man leichter durchs Leben. Ähm ja, dieses. Zu akzeptieren. Es ist nicht immer alles eindeutig, es ist nicht A oder es ist B, es kann vielleicht auch was in der Mitte sein. Und äh ja also ich habe mich früher auch immer schwer getan, weil ich alles zuordnen wollte. Ich wollte alles irgendwo einordnen und dann sind auch äh Themen in mein Leben getreten, die konnte ich nicht immer so ordnen und das hat mir dann auch sehr viel Stress verursacht, also psychischen Stress und ähm. Weil's nicht für alles immer eine Lösung oder eine Erklärung gibt. Ich habe dann für mich eine Lösung gefunden. Ich bin ein großer Fan vom Thema Achtsamkeit und ich habe dann auch eine Ausbildung gemacht äh ja nicht nur zur Resilienztrainerin, sondern auch äh zur Trainerin für Achtsamkeit äh zur Stressprävention und das ist was, das hilft mir extrem Mit dieser Wokka-Welt umzugehen, also mit diesem höher, schneller, weiter ähm mal ganz bewusst zu stoppen und sagen, nein. Langsamer, bewusster und ja, wieder mehr zu sich kommen, sich mehr spüren, ähm. Weg von diesem Außen, wo alles so, so sich schnell dreht, alles so unsicher ist, so komplex, sondern mal wieder zurück zu mir kommen mich spüren und einfach wieder bei mir sein und das hilft mir. Ähm ja mit dieser schnelllebigen Welt gut umzugehen.
Wolfgang
00:17:00
Aber jetzt Saskia, ähm das klingt spannend und du musst da gleich noch ein bisschen mehr drüber erzählen und mich würde auch interessiert, wie ich vielleicht äh mit deinen Tricks ein bisschen besser mit den ganzen Sachen umgehen kann. Aber ich glaube, vorher ist es mal wichtig, ein paar Begriffe zu erklären. Und zwar hast du es gerade gesagt Achtsamkeit und das ist ein Begriff, den kennen wir alle, weil der äh du kommst nicht vorbei an dem Begriff, egal ob du irgendwie auf Social Media unterwegs bist oder Bahnhofsbuchhandlung, dir mal die ganzen Lifestyle-Zeitungen anschaust. Achtsamkeit ist was Cooles was ist das ganz genau und äh du hast danach noch in so einem Halbsatz erwähnt, ja und Resilienztrainerin oder so, das bin ich auch Ich kenne das Wort aus der Technik, aber du meinst das sicherlich was anderes, deswegen würde mich auch mal interessieren, was du darunter verstehst.
Gast
00:17:48
Okay. Ja, sehr gerne, ähm dann würde ich sagen, ich fange mal mit dem Begriff Achtsamkeit an Da bin ich übrigens sehr froh, dass es aus dieser Esoterik-Ecke inzwischen raus ist. Ähm also dass es nicht mehr mit nur mit Räucherstäbchen und Körnerkissen verbunden wird sondern ja es ist 'ne also es ist neurowissenschaftlich gut erforscht und man weiß äh was Achtsamkeit für positive Effekte auf unser Gehirn hat. Wie's uns dadurch besser geht, wie wir dadurch ähm. Konzentrierter und leistungsfähiger sind. Auch ähm ja dadurch unsere Empathie, also unser Mitgefühl, ähm schärfen können und ähm Achtsamkeit ist eigentlich was total banales. Achtsamkeit heißt nur. Hier und Jetzt sein. Also in Gedanken nicht in der Vergangenheit oder in der Zukunft denken, sondern ich bin präsent hier im Hier und Jetzt. Und ich nehme wahr, was jetzt ist ohne zu bewerten. Das ist nämlich auch ganz wichtig. Ich nehme wahr und ich bewerte nicht. Weil unser Denker im Kopf, der ist ja immer aktiv. Der ähm nimmt ja nicht nur wahr, sondern er ordnet das ja auch immer gleich ein. Ist das jetzt gut oder ist es jetzt schlecht.
Wolfgang
00:19:11
Haben wir die Schubladen wieder, oder.
Gast
00:19:12
Genau ja und Achtsamkeit heißt einfach nur ich nehme wahr aber ich bewerte es nicht. Ich bin voll im aktuellen Moment und ähm alleine mal dieses Gedankenkarussell äh so für sich auszuschalten ähm. Das entstresst schon ganz extrem.
Wolfgang
00:19:37
Ja aber das klingt natürlich jetzt super, das klingt natürlich super easy, wenn du das so sagst, so das Gedankenhaus soll ausschalten und ich sehe mich jetzt leider auch schon mit so Räucherstäbchen, den Schneidersitz hier. Ähm aber das ist ja nicht so einfach.
Gast
00:19:52
Das stimmt. Es ist es ist tatsächlich nicht so einfach, aber ähm es gibt zum Beispiel einen ganz ganz einfachen Trick und zwar ist es unser Atem. Haben wir ja immer dabei, das ist wie so ein Anker. Äh da brauchst du keine Räucherstäbchen, sondern hast du auch, wenn du vor deinem Schreibtisch sitzt, äh du sitzt vor einer Excel-Tabelle und du kannst dich einfach nicht konzentrieren, weil du gedanklich schon äh bei der Präsentation bist, die du ähm später halten musst oder du liegst im Bett und du kannst dich du kannst nicht einschlafen, weil dir doch die Gedanken vom ganzen Tag durch den Kopf gehen dann bist du entweder in der Zukunft gedanklich oder in der Vergangenheit das ist nicht achtsam. Achtsam heißt im Hier und im Jetzt sein dann beobachte einfach mal deinen Atem. Nimm mal wahr, wie du einatmest. Ähm so den ersten Impuls des Einatmens. Die kleine Millisekunde dazwischen und dann das Ausatmen. Die kleine Millisekunde dazwischen mal einatmen und einfach mal. Ein paar Sekunden oder eine Minute lang mal nur den Atem beobachten. Weil wenn du dich auf deinen Atem konzentrierst, kannst du während der Zeit nichts anderes denken.
Wolfgang
00:21:10
Ich wollte gerade sagen, das lenkt mich ja komplett von der Excel-Tabelle ab. Wie.
Gast
00:21:14
Ja und das kannst du auch prima am Schreibtisch machen, weil das sieht keiner, wenn du auf deine Excel-Tabelle starrst. An die Zahlen oder beobachtest du deinen Atem? Und wenn du eine Minute lang mal deinen Atem beobachtest und einfach im Hier und Jetzt bist, ohne zu werten. Erstes Mal, damit praktizierst du Achtsamkeit in Reinform und zweitens mal ähm das bringt dein Stresslevel runter. Also ähm. Wenn du, wenn du in Gedanken in der Zukunft bist, dann bewertest du ja automatisch und meistens denken wir immer an irgendwie was Negatives Denken ja häufig, och Gott, die Präsentation und kriegen Angst. Oder wenn man in die Vergangenheit denken, denken wir häufig, was hätte ich besser machen können, was hätte ich lieber nicht sagen sollen ähm selbst wenn du an was Positives denkst, in der Zukunft du freust dich vielleicht auf einen Urlaub hat sich, es gibt Studien, die haben bewiesen, dass wenn du im Hier und im Jetzt bist mit deinen Gedanken, bist du glücklicher, als wenn du irgendwo ähm in der Vergangenheit oder in der Zukunft bist Ich glaube die Studie heißt also ähm. Ein umherwandernder Geist. Es ist kein äh äh glücklicher, zufriedener Geist. Also sei präsent im Hier und Jetzt und du bist viel entspannter und glücklicher. Und das ist das Grundprinzip der Achtsamkeit.
Wolfgang
00:22:48
Okay, interessant, also ich kenne das, ich habe jetzt grad selbst mal so ein bisschen äh bisschen nachgedacht. Ich kenne das von mir selber, also ich bin in meinen danken, also wenn ich grad was arbeite, dann bin ich schon oft genau bei dem, was ich tue, wenn ich mich konzentrieren muss, weil ich nicht Multitasking-fähig bin. Aber wenn ich jetzt nichts tue, also wenn ich jetzt grade aktiv aufhöre, mich irgendwie zu fokussieren auf die Arbeit oder auf das, was ich gerade mache Dann ist das auch so. Also meine Gedanken, die schweifen dann schon ab bin ich schon gern, also ich bin eher so in der Zukunft gern und denke drüber nach, was so ansteht, was ist heute noch, was kommt morgen, was ist die nächste Woche noch irgendwie geplant bei mir und dann vielleicht auch wann ist der Urlaub. Aber ja, jetzt einfach nur. Darzusetzen und zu sagen, tja, jetzt halt, hier dass bei mir super selten. Ich habe für mich auch so den Eindruck Dass ich echt so ein bisschen nervös werde, wenn ich nix zu tun habe. Also ich muss nicht die ganze Zeit arbeiten. Ich bin jetzt so kein Workaholic. Ich Habe einen ganz normalen Bürojob und mache da meine, weiß nicht, 40 Stunden. Vielleicht haben wir eins, zwei, drei Stunden mehr, aber jetzt keine sechzig Aber ich habe schon in meiner Freizeit super viele Dinge, die ich tue, Podcast oder Sport oder ich unternehmen irgendwas, machen einen Ausflug, also was mache ich eigentlich immer und wenn ich nichts mache, dann lese ich ein Buch. Also äh. Ist das jetzt gut oder schlecht, Saskia.
Gast
00:24:13
Ich würde sagen, da bist du in bester Gesellschaft äh vielen dieser innere Erledigungszwang, wie ich ihn auch so schön nenne. Und da hatte ich letzte Woche ähm ich habe mir gerade ein Beispiel ein, ich hatte letzte Woche ein Vorgespräch mit einem ähm ja Personalverantwortlichen eines da ging's um ein Seminar äh für die Führungskräfte. So rum es ging ums Thema Führung und Gesundheit Dann haben wir so mögliche äh Seminarinhalte besprochen. Er hat gesagt, wo so die pain Points sind, also was er gerne ähm. Dieses Seminar gerne hätte und wir waren uns dann auch schnell einig und dann sagt aber noch, gell Frau Pehali? Ähm unsere Führungskräfte, die sind eine sehr hohe Taktzahl gewohnt, also bitte hier nicht mit Standards oder Langsamkeit langweilen. Und der Heike, okay, hohe Taktzeit, keine also keine Langsamkeit, ähm aber sie wollen das Thema Gesundheit. Für ihre Führungskräfte. Und da habe ich gesagt, wissen sie was? Da beginne ich doch gerade mit einem Musterbrecher, mit einer Minute Stille. Dann mal kurz eine Minute Stille bei uns. Er hat mich echt angeguckt. Die Kinnleiter ging so ein bisschen runter und da habe ich gesagt, ja ähm. Das muss man auch mal aushalten können, eine Minute mal nichts tun. Und wenn die Führungskräfte merken. Schwer das für sie ist, einfach mal eine Minute da zu sitzen und nichts tun, dann ist dieses Selbsterfahrung viel viel größer, als wenn ich denen sage, ihr äh sollt hier bisschen was äh ja für eure Entspannung und Erholung tun, weil wir viele haben diesen inneren Erledigungszwang immer was tun zu müssen, die sind ständig auf on wann ist der Schalter mal auf off. Und wenn's ums Thema Gesundheit und Führung geht, habe ich ihm da auch gut erklären können, ähm ist es wichtig, auch mal zu spüren, dass es auch mal innehalten darf und das ist uns heute so schwer fällt und da nehme ich mich nicht äh raus. Mir geht's genauso. Ich kam übrigens zum Thema Achtsamkeit genau aus dem Grund. Ähm ich war auch ähm. Immer aktiv. Ähm ich war ich habe also meine Freizeit optimal äh ausgenutzt und aber so so mal runterfahren, das ist mir sehr schwer gefallen und ich musste dann zwangsläufig runterfahren, äh weil mein äh Körper mich dazu gezwungen hatte äh war da irgendwann mal gestreikt hatte und gesagt hat, es geht nicht mehr Das war dann auch der Grund äh weshalb ich nach auch noch 16 Jahren ähm aus meinem Job ausgestiegen bin, gekündigt hatte ähm und dann gesagt, okay äh ich muss jetzt erstmal auf meine Gesundheit achten und dann was Neues machen. So kam dann auch das Thema Achtsamkeit in mein Leben.
Wolfgang
00:27:10
Ja, ist aber dann sicher auch äh großer Einschnitt für dich gewesen. Also ich habe noch nie 16 Jahre jetzt äh am Stück den gleichen Job gemacht, aber ich hatte diese, nee, letzte Woche mein zehn-jähriges Jubiläum in meiner Firma, in der ich arbeite ähm aber nach so einer Zeit so eine große Veränderung zu beschreiten und auch wirklich dann zu merken, ich muss jetzt nicht nur den Arbeitgeber wechseln, weil ich jetzt vielleicht äh das Gleiche im Grünen möchte ich muss was Grundlegendes verändern, das ist ja sicherlich auch kein einfacher Schritt oder.
Gast
00:27:41
Das stimmt. Also ich hatte jetzt nicht 16 Jahre genau das Gleiche gemacht. Ich war halt 16 Jahre in einem Unternehmen im Marketing, in der äh in der PR-Abteilung äh Kommunikation und später dann in der Personalentwicklung Ich hätte wahrscheinlich freiwillig auch nicht gekündigt, wenn mein Körper mich nicht aus gesundheitlichen Gründen dazu gezwungen hätte rückblickend gesehen, bin ich total dankbar. Ähm weil ich meine. Also ich habe ordentlich bluten dürfen ähm während dieser Zeit, äh bis es mir wieder gut ging. Deshalb ähm bin ich jetzt heute auch ähm also wenn ich meine Seminare mache, Sensibilisiere, hey, lasst es nicht zu weit kommen, achtet früher auf euch. Ähm macht Pausen. Achtet auf euren Körper, weil viele sind heute so entkoppelt. Ähm wir nehmen dann auch ähm Kopfschmerzen nicht mehr war, dann wird halt in Aspirin eingeworfen und eine andere äh Tablette. Ich möchte hier keine Werbung machen oder gegen Müdigkeit trinkt man halt noch einen Kaffee oder einen Energydrink und ähm. Die falschen Symptome äh äh Zeichen, weil unser Körper möchte uns ja was Wichtiges damit sagen. Und heute bin ich sehr mit mir verbunden. Heute achte ich auf so äh Signale meines Körpers ähm das ist das Beste. Früher war ein System, das wir eigentlich haben. Wir dürfen nur wieder lernen, mehr darauf zu hören.
Wolfgang
00:29:10
Ja ähm mir fällt das so ein Wort ein, bei dem, was du da erzählst. Und das ist das Wort Produktivität. Das ist ein Wort, das ich vor allem so aus äh dem Business-Kontext kenne, dem ich unterwegs bin, also zum einen von Kolleginnen und Kollegen, aber auch von ja, wenn man mal mit Kunden zu tun hat, das ist immer so ein Wort, das man oft hört. Das wird oft drüber gesprochen, wie produktiv jemand ist. Und ich habe da eine sehr äh eigene Meinung dazu. Also ich finde das Wort an sich in manchen Kontext sehr sinnvoll einer Maschine, wie produktiv ist sie, kann ich die noch ein bisschen tunen, dass da jetzt noch irgendwie ein bisschen mehr äh rauspurzelt. Bei mir als Mensch bin ich da irgendwie hm ein bisschen ein bisschen zwiegespalten. Also so zum einen Ich möchte schon meine Arbeitszeit gut organisieren und äh für mich ist es zum Beispiel essenziell, dass ich mir meine Arbeit strukturiere, damit ich die vernünftig erledigen kann. Also jetzt einfach nur hinsitzen äh Montagmorgen und äh drauf los arbeiten, da da kommt bei mir nix raus und das macht mir unzufrieden, weil die Zeit, die ich investiere Ja, aber ich tue mich schwer. Ich ich. In Anführungszeichen vielleicht viel Zeit, um immer die gleichen Dinge zu tun. Also so Organisation, das ist was, was ich super wichtig finde und was für mich auch gut funktioniert und was mich auch glücklich macht, weil ich dann das Gefühl habe, dass die Zeit, die ich investiere, auch sinnvoll investiert ist und da dass ich mich halt auch auf das Lösen von Problemen konzentrieren kann. Aber so diese ganzen Produktivity-Hacks, die viele Leute haben, äh da bin ich so, ich weiß nicht, da bin ich irgendwie so so ja. Zwiegespalten, weil ich sage mir immer, ja Es ist schon gut irgendwie die Zeit sinnvoll zu investieren, also nicht nur bei der Arbeit, sondern generell mag ich das. Aber wenn es so der Leitgedanke ist, wie kann ich denn noch mehr aus meiner Zeit rausquetschen wie kann ich noch produktiver sein, oh kann ich mir jetzt morgens auf dem Weg zum Bus irgendwie eine Zusammenfassung von einem Fachbuch anhören, damit ich da noch ein bisschen was gelernt habe und hier und da und so das ist äh das erscheint mir einfach so absurd irgendwie. Also vielleicht bin ich auch ein fauler Hund und das ist der Das ist so eine Abwehrreaktion. Das ist eine legitime Theorie.
Gast
00:31:32
Also ich sage mal, ein bisschen ähm in diese Richtung fauler Hund gehen ist sehr gesund. Weil wenn ich anfange, wirklich jede freie Sekunde noch zu planen während dem Frühstück schon ähm ja ein ein Hörbuch oder ein Podcast zu hören ähm um die Zeit optimal zu nutzen in in der Bahn äh schon schon den Laptop aufzuklappen und wirklich die ganze Zeit auf on zu sein, auf Empfang und so viele Infos reinzukriegen. Geht es ja nicht. Wir darauf sind wir Menschen gar nicht ausgelegt. Also unser Hirn hat sich in den letzten. Hundert Jahren jetzt nicht so extrem weiterentwickelt, ähm aber wir kriegen ein Vielfaches an Informationen rein als als noch vor 100 Jahren und was auch ein Produktivitätshack ist, ähm. Mag vielleicht das komisch klingen, aber es sind Pausen. Wenn ich fünf Minuten Pause mache. Einfach mal abschalte, vielleicht, wie ich vorhin gesagt habe, zum Thema Achtsamkeit, meinen Atem beobachte, dann fährt mein System runter, das Stresslevel, also äh Cortisolspiegel sinkt und ähm. Danach bin ich viel fokussierter, viel konzentrierter und viel produktiver. Also statt eine Stunde, wenn ich eh schon am Limit bin, statt noch eine Stunde durchzupowern und ich sehe vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr und das alte ähm. Um ein paar Phrasen zu bringen. Ähm ist es sinnvoller einfach mal fünf Minuten ausm Fenster zu schauen entspannt auch die Augen, weil wir haben ja immer diesen Bildschirmabstand von 30 Zentimeter und dann einfach mal in die Ferne schauen, in die Natur bringt uns so runter. Das tut nicht nur unseren Augen gut, sondern das hilft auch für unsere Konzentration und dann wieder frisch erholt an den Schreibtisch gehen. Habe ich nicht mehr 60 Minuten, sondern nur noch fünfundfünfzig. Bin aber in diesen 55 viel produktiver als ich's vorher in den 60 gewesen wäre ohne Pause. Also das ist so mein Produktivitätshack.
Wolfgang
00:33:45
Ja aber das finde ich super. Also es gibt ja auch diese äh Pomodoro-Technik. Kennst du die.
Gast
00:33:50
Mhm. Ja, das ist mit diesem fünfundzwanzig fünf, glaube ich.
Wolfgang
00:33:53
Genau. Man arbeitet 25 Minuten, macht dann fünf Minuten Pause, dann arbeitet man wieder 25 Minuten und nach drei oder vier von diesen Zyklen macht man dann irgendwie eine halbe Stunde Pause oder mittags halt eine Stunde Pause. Ich Weiß zwar nicht, warum das Tomatentechnik. Ähm oh okay.
Gast
00:34:11
Ich dir sagen. Das ist ein ganz äh ganz banales Thema. Das war ein ein Wecker in ein so ein Kurzzeitwecker in Tomatenform.
Wolfgang
00:34:21
Okay, okay.
Gast
00:34:23
Derjenige, der das erfunden hat, hat diesen eben diesen Kurzzeitwicker auf 25 Minuten gestellt. Der hat diese Tomatenform und deshalb heißt es so. War wahrscheinlich ein Italiener.
Wolfgang
00:34:33
Wahrscheinlich ein okay ähm aber das war's schon mit meinem italien. Aber so was finde ich auch wichtig. Also ich mache ich stelle mir keinen Wecker, aber bei mir ist es so, dass ich ähm ich arbeite teilweise im Büro, teilweise zu Hause Wenn ich im Büro bin, dann ist die Pause halt, keine Ahnung, vielleicht nach einer halben Stunde, da auch mal nach einer Dreiviertelstunde, wenn ich halt aufstehe und mir ein neues Getränk hole und vielleicht auch mal mit einem Kollegen einen kleinen Schwarz halte und hier zu Hause ist es ähnlich. Also ich stehe sicher auch alle dreißig, 40 Minuten mal auf und hole mir dann vielleicht was zu trinken Oder gehe auf die Toilette oder bewege mich halt raus aus dem Arbeitszimmer und ähm ich finde es auch gut und was ich dann im Kontrast immer merke, ich habe teilweise lange Besprechungen, zum Glück nicht jeden Tag, aber es kommt vor, dass ich auch mal zwei Stunden eine Besprechung habe. Zwei Stunden dransitze und so so online eine Besprechung habe Egal ob's zu Hause oder im Büro ist, wenn ich danach komplett groggy und brauche dann auch erstmal fünf Minuten oder mal zehn Minuten, mal ein bisschen frische Luft, um dann auch wieder wirklich fit irgendwo ranzugehen und auch äh vernünftig was arbeiten zu können.
Gast
00:35:40
Geht mir genauso Wolfgang und ich finde die Pomodoro-Technik vom Prinzip her ganz gut. Ich mag nur diese Starre nicht mit diesen fünfundzwanzig Minuten Konzentriert arbeiten, 5 Minuten Pause, weil manchmal bin ich nach 25 Minuten so im Flow, da würde ich gerne noch zehn Minuten weitermachen Aber ich bin jetzt auch so mit mir verbunden, dass ich spüre dieser Flow weg ist und nicht diese Pause brauche. Das heißt, äh ich mache mein eigenes individuelles Pomodoro ähm mal sind's fünfunddreißig Minuten, mal sind's nur zwanzig Minuten, aber ja, ich mache tatsächlich auch ähm immer so kleine Pause zwischen rein und wenn ich gut mit mir verbunden bin und das bin ich inzwischen durch Achtsamkeit und auch durch andere ähm ja. Erkenntnisse, die ich so bekam, ähm. Ja? Kriege ich das ganz gut hin und so kriege ich übrigens auch was anderes gut hin, um mal auf das Thema ähm zurückzukommen Ja, wir sind jetzt sehr, sind äh in der Lösung Achtsamkeit abgeschweift, aber es gibt noch ein anderes Stichwort, das ich gerne reinbringen möchte. Und zwar ist es die Agilität. Agil sein auf Veränderungen hier vom Umfeld zu reagieren. Ich weiß, du liebst dieses Thema, du bist ja glaube ich so ein Manager.
Wolfgang
00:37:02
Also ich bin, äh man könnte sagen, ich bin Agiliist, äh ich nenne mich aber lieber so agiler Coach oder Scrummaster, das heißt, ich arbeite ja wie gesagt in einem Softwareunternehmen und da betreue ich Teams dabei bei ihrer Arbeit und wir gehen da in den Projekten auch nach agilen Prinzipien vor und ich mache das schon sehr lange, habe da auch glaube ich das erste Mal in diesem. Umfeld vielleicht für zehn, elf, 12 Jahren gearbeitet und bin da ein sehr großer Fan davon.
Gast
00:37:31
Ach sehr schön. Ja und ich wollte euch nur damit sagen, wenn ich gut mit mir verbunden bin komm ich auch mit so Schwankungen, mit so Veränderungen besser zurecht, dann kann ich agiler reagieren, dann bin ich nicht zu meinem fixed mindset so ist es und so muss es sein, sondern dann komme ich auch mit äh unvorhergesehenen. Änderungen dies Leben halt einfach so mit sich bringt, viel besser zurecht.
Wolfgang
00:38:02
Das ist halt alles so ganz leicht gesagt und wenn man so was so beherrscht wie du und das äh Das ist definitiv der Fall. Du beschäftigst dich lange damit und äh es ich habe bei dir auch immer den Eindruck gehabt dass alles, was du so erzählst zu den Themen, halt auch so fundiert ist, weil du das irgendwie nicht nur im Buch gelesen hast oder mal irgendwo einen Online-Kurs dich durchgeklickert hast, sondern dass er so aus deinen eigenen Erfahrungen auch alles ähm geschlussfolgert wurde und sich so entwickelt hat. Deswegen. Bist du heute natürlich eine Person, du bist da sehr gut drin. Du hast viele Erfahrungen gesammelt. Du hast äh eine gute Selbstreflexion et cetera. Aber Mal Hand aufs Herz, wie schafft man's denn, wenn man das jetzt alles nicht hat, damit besser zurechtzukommen? Du hast diesen Tipp gegeben mit den Atemübungen, um mal im Hier und Jetzt zu sein, diese Achtsamkeitsübung, man kann jetzt vielleicht auch drauf schauen, dass man sich jetzt mal vielleicht einen Wecker stellt, dass man vielleicht einmal alle halbe Stunde oder einmal pro Stunde eine kleine Pause macht und ich kann mir schon gut vorstellen, dass das ganz. Coole Tools sind, um vielleicht ein bisschen mehr Ruhe reinzubekommen in den Tag. Aber wenn wir auf dieses Thema Voka-Welt schauen, wo wir sagen, wir haben welche Veränderung, die können wir nicht vorhersagen komplexe Welt und es ist so schwer zu akzeptieren. Dass wir die Welt nicht verstehen, als in ihrer Gänze. Das war nur irgendwelche irgendwelche kleinen Ausschnitte, die können wir richtig gut verstehen, aber dann ist da draußen noch der Rest der Welt und puh, keine Ahnung und also für mich persönlich gibt's auch sehr viele Themen die verstehe ich einfach fachlich nicht Also so ganz komplexe, wirtschaftliche Dinge. Das ist für mich Zauberei keine Ahnung. Interessiert mich auch nicht so arg oder so ganz komplexe politische Dinge oder medizinische Dinge und so weiter. Also Eigentlich alles aus der Technik, also so Computer, das verstehe ich ganz gut. Alles, was da weiter weg ist, verstehe ich zunehmend schlechter und das zu akzeptieren ist schon schwierig, wenn man's Also ich persönlich fühle mich dann teilweise auch so bisschen verloren einfach. Und da würde mich einfach interessieren, Saskia, denn möchten ja den Leuten, die sich die hier zuhören, ja auch ein paar Dinge an die Hand geben, wie man vielleicht jetzt im Alltag äh für sich da Ja einfach den Alltag ein bisschen besser gestalten kann und vielleicht auch ein bisschen besser mit dieser mit dieser Welt zurechtkommen kann. Was sind denn so Dinge, die man tun kann, um Mit dieser zurechtzukommen.
Gast
00:40:31
Ja, also um's erstmal vorwegzunehmen, so ganz meisterlich bin ich auch nicht darin, aber ich habe einen ganz, ganz guten Trainer und Lehrer und der ist das Leben. Ja
Wolfgang
00:40:46
Eher philosophisch.
Gast
00:40:47
Ich hab's schon ein bisschen. Das Leben hat mir so oft einen Strich durch die Rechnungen gemacht. Weil ich habe so viel geplant und dann kam's immer anders, als ich's geplant hatte. Anders als ich's wollte und ich musste umdenken. Ich musste mich auch Veränderungen einstellen und ähm das ist mir am Anfang gar nicht leicht gefallen so äh also das, was ich jetzt, also wenn mich vor zehn Jahren gefragt hättest, hätte ich dir bestimmt nicht gesagt, ähm Ich bin Trainerin für ähm für diese Themen und ähm und mache dieses online in ähm in Präsenz, in Unternehmen ähm da hätte ich jetzt hätte ich nie gedacht aber ähm ja Leben ist das was passiert während du etwas anderes planst Es geht auch äh drum äh ja für das ähm eben ja für das zu kämpfen, wo ich meine Träume, wo ich meine Ziele habe. Hatte das Vertrauen ähm ja vielleicht auch offen sein für Neues. Manchmal muss man Träume loslassen, Pläne loslassen, man kann sich nicht an dem vergangenen festkrallen, was es nicht mehr gibt und äh ja. Ich habe ja vorhin ein Agilitätensfeld geworfen ähm manchmal äh kommt's eben anders, als man es will und wenn ich dann offen bin für Veränderung und und mich eben den neuen äh Gegebenheiten anpasse und plötzlich tun sich Türen auf, wo ich sie nie vermutet hätte. Und das ist tatsächlich was, was man lernen äh darf oder muss oder kann. Also ich musste es, sage ich mal, ich wollte wollte auch vieles erstmal so lassen, aber ähm dann zwingt einen das Leben manchmal äh zu Veränderungen auch im Job, man macht seit zehn Jahren den selben Job und plötzlich kommt eine Umstrukturierung von oben. Und ähm. War schon immer so oder dieses Neudeutsche, das ist historisch gewachsen. Das gilt plötzlich nicht mehr und äh Menschen sind gezwungen, was ganz anders zu machen und das versetzt einen erstmal in Stress. Und keiner ähm. Hat es, ich würde mal sagen weniger haben das in die Wiege gelegt bekommen, damit muss man umgehen können. Und äh ja und weil du Strategien und Möglichkeiten, also. Ich glaube vor ein paar Jahren, als ich ähm Thema Achtsamkeit noch nicht in meinem Leben hatte, noch nicht so mit mir verbunden war, ist es mir deutlich schwerer gefallen, mich auf so Veränderungen einzustellen, als es heute ist. Heute ähm ja spüre ich mehr äh es ist Körper, Geist so bisschen mehr eine Einheit. Und ähm ja dann ähm gehe ich irgendwie. Ich kann anders vertrauen ähm und wenn ich wenn ich in einer unsicheren Phase bin, Stichwort Gedankenkarussell, fokussiere ich mich auf meinen Atem mein Stresslevel runter und gehe Schritt für Schritt. Man muss auch nicht immer hier das Ganze sehen. Manchmal manchmal hilft's auch einfach auf sich zu fahren, einfach nur den nächsten Schritt. Ich glaube, das ist auch ein Stichwort aus dem Bereich Agilität, auf Sichtfahren.
Wolfgang
00:44:09
Ja, ich kann vielleicht ja was zum Thema Agilität auch mal sagen. Jetzt haben wir nämlich das Wort auch ein paar Mal benutzt. Also Akerität ist natürlich ein Riesenthema und das ist auch ein Trendthema und äh es wird auch in dem ja der Fachcommunity ein bisschen unterschieden. Ist man agil oder äh handelt man so. Das sind auch noch mal so paar unterschiedliche Perspektiven. Aber das Grundprinzip von Agilität ist ähm. Ist die Frage, wie man auf Veränderungen reagiert und so ganz klassische Weise hat man früher, wenn man ein großes Vorhaben hatte, einen großen Plan gemacht. Da haben sich dann lauter Experten äh zusammengesetzt und haben sich, ja keine Ahnung, benützt, ein großes Schiff bauen möchtest oder ein Computerprogramm schreiben möchtest. Dann hat man da halt einen großen Plan gemacht, Statistik und Statik, alles mögliche durchgerechnet und das hat dann immer zwei, drei Jahre oder zehn Jahre gedauert und dann hat man angefangen, das zu bauen Und am Schluss war das dann fertig und dann hat man sich's angeschaut und äh. Das war halt die genauso, wie man's wollte. Ist ja auch klar, wenn du viel Zeit in eine Planung investierst, dann weißt du nicht, was in der Zeit passiert. Und äh wenn man jetzt agil vorgeht, es würde Leitgedanke halt okay, ich habe eine Vision. Also ich bin nicht komplett orientierungslos. Ich habe eine Vision, wo ich hin möchte und ich überlege mir jetzt, was ist denn der erste kleine und vielleicht auch wichtigste Teil, den ich jetzt in einer vernünftigen Zeit angehen kann je nachdem in deinem Leben ist es vielleicht ein Tag wenn du uns sehr spektakuläres actionreiches, äh abwechslungsreiches Leben hast ähm oder ist es vielleicht eine Woche oder es ist ein Monat oder es ist ein Jahr. Und dann ist dir was vor und gehst das an und wenn in dem einen Jahr was passiert, in dem einen Monat was passiert, okay dann ist aber nur diese diese kleine Scheibe von dem großen Plan, die du dir genauer angeschaut hast. Die ist involviert und dann musst du da was vielleicht verändern, aber das ist nicht so das Riesenrisiko, dass der riesengroße Plan scheitert. Und im Idealfall funktioniert es aber. Du hast diesen Monat jetzt zum Beispiel, wenn man beim Monat bleiben du hast dir was vorgenommen, es hat funktioniert und am Ende schau's dir das an, überlegst dir, was hast du gelernt, so Kern äh Idee ist auch noch dieses Prinzip von Inspector. Dazu inspiziere, was du getan hast. Schau dir das mal genauer an und lerne daraus. Also adaptiere. Hat was gut funktioniert? Ja, super, mach's weiter. Hat irgendwas gar nicht funktioniert, dass du eine Fehlannahme gehabt. Äh wolltest du diesen Monat ganz viel irgendwie aufm Amt erledigen und du dachtest, hey, gehe ich abends auf Feierabend hin? 18 Uhr easy. Und es war vielleicht. Eine Fehlannahme, weil du aufm Dorf lebst oder in jeder anderen Stadt in Deutschland und das einfach nicht möglich ist dann lerne daraus und äh plane beim nächsten Mal vielleicht was du in der Mittagspause dort hingehst oder vielleicht einen Tag Urlaub nehmen musst oder irgendwas anderes tust. Und ich finde das ein sehr gesundes und ein vernünftiges äh Modell, mit dem man Ziele erreichen kann, denn du hast das große Ganze schon im im Auge, die Vision, die ist aber noch nicht so fein granular, dass du auch enttäuscht wirst, wenn's nicht funktioniert, weil wenn du so ganz fein kann die Leute dir das schon vorstellst und es wird nicht so, dann schwingt da ja immer eine latente Enttäuschung mit Aber wenn du das nur so als Leuchtturm am Horizont hast, der gibt dir die Richtung vor und so weiter und je näher du diesem Leuchtturm kommst, desto mehr Details erkennst du ja auch Bei magilen Folgen auch. Ich bin weit weg, es leuchtet am Horizont. Ich kann die Richtung anpeilen und auf dem Weg merke ich, oh, da ist eine Sandbank, ich muss nach links steuern oder hey, mein Schiff ist untergegangen, ich brauche ein Neues. Leider solche lauter solche Etappen. Du planst halt nur die ganzen Etappen detailliert und da machst du dir viele Gedanken und dass du so mein Verständnis von Aktivität und ich finde das eine gute Strategie für so ziemlich alles. Was komplexes. Für Trivialitäten braucht man so was nicht. Also wenn ich Sonntagmorgens äh eine Brezel essen will Mache ich mir da keinen Plan, sondern ich ziehe mich an. Ich gehe zum Bäcker, der ist nicht weit weg und ich kaufe mir eine Brezel.
Gast
00:48:08
Und was ist, wenn die Brezel dann ausverkauft ist.
Wolfgang
00:48:11
Dann habe hätte ich hätte ich jetzt da hätte ich natürlich jetzt Müsli, als äh als Notfall noch zu Hause.
Gast
00:48:20
Agilität heißt ja auch ein bisschen äh ja sich auf die Veränderungen einzustellen, also dass wenn die Brezel dann ausverkauft ist, dass der Tag für dich nicht schon im Eimer ist, sondern dass du einen Plan B hast. Wenn die Freundin, die dann vielleicht beim Bäcker war, die ein Brötchen mitgebracht hat dass du mit dem Brötchen dann umgehst, statt mit einem Brezel.
Wolfgang
00:48:41
Ja, solange die Freunde dann da ist, ist es mir ja egal, ob's ein Brötchen ist oder eine Brezel.
Gast
00:48:45
Na siehste.
Wolfgang
00:48:48
Ähm genau, also was was ich dabei auch gerne mache, wenn's wenn's um so äh Ereignisse geht oder wenn's mal so bedrückende Situationen geht oder wenn ich mir unsicher bin, ob ich ihnen was sehr Großes überhaupt schaffen kann ähm. Ich nehme mir gern die Zeit und schaue in meinem Leben einfach mal zurück, was ich alles schon geschafft habe. Weil das ist was, was mir sehr viel Selbstvertrauen gibt dann ich weiß nicht, ob's dir geht oder ob's euch vielleicht auch so geht, dass man mal in irgendeiner kniffligen Situation ist, beruflich, privat so diese klassische so ah Mist, hey Das ist unmöglich. Ich habe keine Ahnung, wie ich's schaffe. Und wenn ich mir die Zeit nehme und dann mal bewusst dran denke, was habe ich die letzten 1020 Jahre gemacht? Da gab's viele so Situationen Wo ich in der Situation dachte, arm ist, keine Ahnung, unmöglich. Irgendwie hat's ja doch funktioniert und ich kann da jetzt äh oftmals eine gute Geschichte drüber erzählen äh die war entweder gut halt in dem Sinne der Situation dann oder lehrreich. Und das ist was, was mir sehr viel Selbstvertrauen einfach gibt.
Gast
00:49:54
Das ist wirklich was Schönes, Wolfgang. Ähm danke, dass du's jetzt gerade anbringst. Ähm. Das hatte ich früher nie gemacht, ähm mal geschaut, hey was ist mir der Vergangenheit schon gelungen? Ähm weil oft haben wir doch unseren Fokus auf das äh Was nicht geklappt hat äh was was man noch erreichen möchte, aber mal den äh mal bewusst auf das schauen, die Erfolge, die wir schon hatten, das gibt unglaublich viel Kraft und idealerweise auch, also so mache ich das heute ganz bewusst. Hängt vielleicht auch mit der Coach-Ausbildung zusammen, die wir beide genießen durften, so diesen Blick auf die Ressourcen, wenn ich was ähm. Möchte was schwieriges, dann überlege ich mir. Hatte ich in der Vergangenheit schon mal ein Thema, das so ähnlich war, das ich geschafft hatte und dann überlege ich, ja genau, damals hatte ich das und das geschafft. Okay und wie habe ich das geschafft? Äh welche welche ähm. Ressourcen haben dir dabei mir dabei geholfen. Also welche äh Eigenschaften oder welche Stärken oder welche Kompetenzen. Gehe da nochmal äh in dieses. Auch in dieses Gefühl von äh von der Vergangenheit rein und hole mir dieses Gefühl in die gegenwärtige Situation und das ist für mich dann so ein richtiger Power-Schub auch diese neue Situation jetzt anzupacken.
Wolfgang
00:51:22
Ja also ich ich halte das für für eine sehr, sehr, sehr gute Sache. Und ich kann natürlich nicht für alle Menschen sprechen, aber mir selber war das so, dass es eine Sache, die ich lernen musste mal wirklich zu schauen, hey äh was habe ich selbst schon überhaupt geschafft. Ich habe das immer so so runter, runtergestuft irgendwie so. Ach ja, ist ja nichts Besonderes. Aber wenn man sich mal anschaut, was man alles selbst gemacht hat und erreicht und hat ähm dann ist das oftmals schon was Besonderes. Weil äh du hast es ja selbst getan. Es hat ja niemand für dich gemacht irgendwie eine schwierige Situation gemeistert. Heißt jetzt irgendwie vielleicht eine Trennung oder irgendwas anderes oder vielleicht eine schwere Geschichte im Job irgendwie, dass man da entlassen wurde oder neuen Job suchen musste oder so was und ich habe immer den Eindruck, dass man diese Erlebnisse sehr schnell zu zu einer kleinen Schublade hat, also Schublade in diese kleine Schublade rein, steckt so, Achtung, bitte nicht reinschauen, das gibt's Selbstvertrauen. Und dass die Missverfolgte äh Misserfolge halt einfach immer viel präsenter im Kopf sind. Und jetzt könnten wir natürlich ganz viel drüber diskutieren, was das mit unserer Leistungsgesellschaft zu tun hat und ob wir vielleicht ein komplett falsches Bild vermittelt bekommen, für den, was wichtig geblieben ist Aber das würde dann, glaube ich, den Rahmen noch ein bisschen äh bisschen sprengen, aber ähm ich glaube, es ist spannend, sich selbst mal Gedanken über sich selber zu machen und so ein bisschen Selbstreflexion zu betreiben.
Gast
00:52:49
Absolut, wow, jetzt haben wir aber einen ganz schönen großen Bogen gespannt heute.
Wolfgang
00:52:55
Es ist ja auch eine ganz schön große.
Gast
00:52:58
Absolut.
Wolfgang
00:53:01
Was mich jetzt noch interessieren würde, wäre, wir haben jetzt ein paar so Kleinigkeiten besprochen, die man tun kann Atemübung vielleicht mal drüber nachzudenken, was man schon erreicht hat et cetera aber was gibt's denn überhaupt noch für Möglichkeiten, um sich mit solchen Themen ein bisschen tiefer gehend zu beschäftigen, denn. Manchen Leuten fällt so was sehr leicht. Also ich glaube schon, es gibt Leute, die fangen an mit solchen Atemübungen oder schreiben sich vielleicht irgendwie ein Tagebuch oder so Den Leuten hilft das unglaublich Ich kenne auch Menschen, die sich sehr schwer tun mit Veränderung, die sich sehr schwer tun mal was Neues zu lernen oder sich damit einfach zu beschäftigen, weil man's vielleicht noch nie gemacht hat, also sich mit sich selbst beschäftigt. Ähm. Du bietest ja solche Seminare an, aber du machst super Sendur für äh Unternehmen, wenn ich das richtig im Kopf habe, oder.
Gast
00:53:53
Also ich hatte früher auch für Privatpersonen angeboten. Inzwischen bin ich nur noch im Business-Kontext unterwegs, aber es gibt ähm. Unzählige Seminare oder Workshops für Privatpersonen zum Thema Achtsamkeit und jetzt fällt mir auch wieder eine Resilienz. Hast du vorher ein Stichwort gebracht und wir haben's total vergessen darauf näher einzugehen.
Wolfgang
00:54:16
Was wir jetzt nachholen.
Gast
00:54:17
Jetzt nachholen, genau. Finde ich nämlich auch sehr, sehr wichtig. Äh Resilienz ist ja diese. Diese psychische Widerstandsfähigkeit, also die Fähigkeit mit Krisen umzugehen und da gibt's auch sehr viele Möglichkeiten ähm in Workshops ähm sich mit diesem Thema mal näher zu beschäftigen gibt's ja, ich sage mal, sieben Säulen, ähm sieben ähm ja Bereiche, wo ich eben meine äh ja meine stärken kann, um besser durch schwierige Zeiten oder durch Krisen zu kommen. Und ein Beispiel fällt mir gerade ein oder eine Säule ist Netzwerke bilden, was auch wunderbar zu Welt passt. Ähm in einer Welt, wo. Vorhin schon gesagt haben, so dieses ja dieses. Explosionsartige Vermehrung von Wissen, kein Mensch mehr kann in der Lage sein, diese Komplexität äh alles alleine hier zu durchsteigen da hilft es sich zu vernetzen ähm und wenn ich weiß, ich habe andere, ich muss nicht alles alleine können und wissen, aber ich habe so ein soziales Netzwerk an Freunden, Kollegen oder sonstigen Personen, Familie, die mir einfach helfen. Das gibt Sicherheit Es gibt auch Vertrauen und dann bin ich wieder bei dem Stichwort Vertrauen ähm. Ähm dann bin ich auch mutiger, dann dann kann ich mich was wagen, weil eben mein mein soziales Umfeld ist wie so ein Sicherheitsnetz. Die fangen mich auf, falls ich dann doch äh stürze. Und ähm. Ja, so gibt's eben verschiedene ähm Möglichkeiten, also Netzwerke bilden ist jetzt nur eine Säule der Resilienz. Es gibt verschiedene ähm. Ja Themen, die ich hier angehen kann. Ich glaube, die jetzt alle hier aufzuführen würde diesen Podcast sprengen, aber äh wenn's interessiert, ich glaube da kann man auch gerne ein bisschen was dazu verlinken in der Shownotes.
Wolfgang
00:56:19
Auf jeden Fall, also ich werde alles verlinken, was du mir zuschickst. Ähm was was mich noch von dir interessieren würde, da du ja Selbstständigen zu einem Bereich arbeitest. Ich habe bei solchen Seminaren, solchen Weiterbildungen immer irgendwie so diesen Beigeschmack, wenn ich mir so was im Internet irgendwo anschaue, ist das jetzt seriös. Weil da gibt's halt auch echt viele, also in meiner meiner Wahrnehmung gibt's so viele Anbieter, die machen halt irgend so einen Quatsch, wo man halt nicht wirklich was lernt. Also da gibt's natürlich viel ausm Esoterikbereich und ich meine, ich kann mich ja als Achtsamkeitstrainer nennen. Und äh ich nenne mich jetzt halt einfach so und ich habe da 0 Ahnung davon. Und ähm hast du da vielleicht einen Tipp, wie man bisschen herausfinden kann, ob so ein Angebot seriös ist oder was taugt.
Gast
00:57:07
Also ich mach's immer so, ich schaue mehr auf äh ich schaue die Qualifikationen der Trainer an, ähm weil es stimmt, es gibt bestimmte Bereiche, so wie Coach auch kein geschützter Begriff ist, kann sich auch jeder Achtsamkeitstrainer nennen. Ähm. Es ist manches halt einfach nicht geschützt, aber es gibt zertifizierte, gute Ausbildungen und ich schaue mir dann an, welche Qualifikationen haben diejenigen, die das anbieten, welche Referenzen ist es ein namhaftes Institut, das dahintersteht und ein bisschen höre ich auch immer noch auf mein Bauchgefühl. Was sagt mein Bauchgefühl äh zu diesem Angebot? Klingt das für mich gut und stimmig und ich habe bisher eigentlich selten damals schlechte Erfahrungen damit gemacht.
Wolfgang
00:57:56
Okay, das heißt, immer wenn wenn solche Anbieter eine Webseite haben, sich das mal ein bisschen genauer anschauen, ist da noch irgendwie was äh was vermerkt, was für eine Qualifikation die Leute haben, was für eine Ausbildung et cetera. Mhm.
Gast
00:58:08
Oder sind da sind da auch Verbände, Organisationen dahinter ähm ist es MBSR zertifiziert zum Beispiel Mindfulness Base Stress Reduction finde ich auch ein sehr cooles Programm Genau, ich guck einfach mal, was wir so finden und dann stellen wir das in die Shownotes rein. Wolfgang würde ich mal sagen.
Wolfgang
00:58:28
Ja auf jeden Fall. Ähm ja, also ich glaube, da haben wir so einen kleinen Rundumschlag mal und haben mal ein bisschen was äh erzählt über das Thema Vokabelwelt. Also ich fand das sehr interessant, da auch mal ein bisschen drüber fachzusimpeln Gibt's noch irgendwas, was du sehr spannend findest und was wir unbedingt noch erwähnen und diskutieren müssten.
Gast
00:58:53
Puh, gute Frage. Wir haben jetzt schon sehr, sehr viel geredet. Ja, war sehr gute Frage, Wolfgang. Ich finde, wir haben schon sehr viel gesprochen, was vielleicht noch zu erwähnen ist, ist. Das, was wir jetzt gesagt haben, was für uns gilt, nicht für jeden gelten muss. Jeder Mensch ist unterschiedlich jeder tickt anders, jeder bewertet anders, jeder empfindet anders. Wir haben hier geteilt, äh wie wir die Welt sehen welche Strategien wir haben, um gut in dieser Welt zurechtzukommen. Das heißt aber nicht, dass jemand, der eine andere Einstellung zu dieser Welt hat oder eine andere Herangehensweise, dass das schlechter ist, sondern das ist was sehr individuelles und sehr persönliches und das ist mir einfach noch wichtig zu sagen.
Wolfgang
00:59:42
Das ist absolut richtig und ich find's toll, dass du das nochmal erwähnt hast denn äh wir sind glücklicherweise ja keine Roboter oder irgendwie äh von der Stange und alle gleich. Ich find's wunderbar, dass wir Menschen alle unterschiedlich und individuell sind und dass wir auch unterschiedlich mit Situationen umgehen. Es mag da draußen sicher Leute geben, die sagen äh zu dem Bereich so Fucawelt. Jo, ist mir egal. Kümmert mich überhaupt nicht, solange ich mein Ding hier irgendwie machen kann egal und es mag sich auch Leute geben, die da krass drunter leiden, weil sie sich vielleicht total hilflos fühlen. Was ich äh interessant und wichtig finde, ist, es ist. Spannendes Thema Und wenn es jemandem nicht gut geht oder wenn man sich überfordert fühlt, ist das völlig normal. Wir leben in einer verrückten Zeit und gerade jetzt, wir nehmen das 222 auf Wir haben gerade eine Pandemie hinter uns. Wir haben gerade einen Krieg, wir haben grad ganz viele Sachen, die einfach sehr, sehr, sehr viel sind und sehr viel gleichzeitig sind und äh da ist es glaube ich völlig normal, wenn man mal für sich selbst auch mal ein paar Dinge sortieren muss und manche Sachen einfach nicht so gut laufen und ähm es ist eine tolle Sache, wenn man das erkennt und sich dann damit beschäftigt denn ich glaube, da entsteht halt auch eine große Chance, dass man für sich selber was lernt und auch seine Situation dadurch einfach ein bisschen verbessern kann.
Gast
01:01:08
Ja, absolut stimmig dir vollkommen zu, Wolfgang.
Wolfgang
01:01:11
Genau und falls hier jemand von einer Firma zuhört und Interesse hat an richtig guten äh Trainings für die äh für die ja Mitarbeiterinnen, dann äh ja kann ich nur sagen, meldet euch auf jeden Fall bei der Saskia ist nämlich nicht nur sehr kompetent, sondern auch unglaublich freundlich und sympathisch und das sind drei wichtige Säulen, habe ich gehört äh für eine erfolgreiche äh Weiterbildung.
Gast
01:01:37
Dankeschön Wolfgang. Das war jetzt aber so nicht geplant.
Wolfgang
01:01:41
Natürlich nicht. Saskia, vielen Dank für deine Zeit. Vielen Dank für deine Erfahrungen, für deine Einblicke und ich wünsche dir alles Gute und ich sage mal, bis bald.
Gast
01:01:52
Wünsche ich dir auch und bis bald.
Wolfgang
01:01:55
Das war das Gespräch mit Saskia Piali. Ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht. Ich freue mich, wenn ihr auch bei der nächsten Folge wieder mit dabei seid. Genauso freue ich mich aber auch über Feedback. Sehr gerne per E-Mail an. Feedback at tausend Geschichten Punkt DE oder als Kommentar auf Instagram. Dort findet ihr den Podcast unter ad tausend Geschichten Podcast. Wenn euch der Podcast gefallen hat, dann empfehlt mich doch euren Freunden weiter oder gebt mir eine Sternebewertung bei Apple Podcast oder Spotify. Bleibt gesund und tschüss bis zum nächsten Mal.

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