Alina Döring über ihren Studienaufenthalt in der Karibik
Als Studentin verbrachte Alina Döring ein Semester auf der Karibikinsel Aruba. Bleibt an einem solchen Ort überhaupt Zeit zum Studieren?
15.05.2024 66 min
Zusammenfassung & Show Notes
Für Alina Döring war klar, dass sie für ein Semester ins Ausland gehen würde. Nur wo, das wusste sie nicht so genau. Bei der Recherche fand sie dann heraus, dass ihre Hochschule in Stuttgart eine Partnerhochschule auf der Karibikinsel Aruba hat.
Alina ergriff ihre Chance und bewarb sich schließlich für ihr Auslandssemester im Paradies. Und es hat geklappt. Insgesamt fünf Monate verbrachte sie dort. Im Interview schildert Alina ihre Eindrücke und wirft mit uns einen Blick hinter die touristische Kulisse der Trauminsel. Wir diskutieren die Frage, ob die Menschen auf Aruba glücklicher sind und Alina verrät auch, ob sie sich einen Ruhestand in der Karibik vorstellen kann.
Alina ergriff ihre Chance und bewarb sich schließlich für ihr Auslandssemester im Paradies. Und es hat geklappt. Insgesamt fünf Monate verbrachte sie dort. Im Interview schildert Alina ihre Eindrücke und wirft mit uns einen Blick hinter die touristische Kulisse der Trauminsel. Wir diskutieren die Frage, ob die Menschen auf Aruba glücklicher sind und Alina verrät auch, ob sie sich einen Ruhestand in der Karibik vorstellen kann.
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Für diese Folge von Tausend Geschichten gibt es ein vollständiges Transkript. Dieses Transkript wurde automatisiert erzeugt und nicht nachbearbeitet oder korrekturgelesen. Es wird daher sicher Fehler enthalten. Das Transkript ist als Ergänzung zu verstehen, um beispielsweise die Inhalte durchsuchbar zu machen. Im Zweifel gilt immer das gesprochene Wort aus der Folge.
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Tausend Geschichten auf anderen Kanälen
Credits
Host & Produktion: Wolfgang Schoch
Host & Produktion: Wolfgang Schoch
Gästin dieser Folge: Alina Döring
Transkript
Hallo bei 1000 Geschichten. Ich bin Wolfgang Schoch und der letzte Podcast ist
schon einige Monate her.
Aber heute gibt es wieder eine neue Folge.
Und zwar spreche ich mit Alina Döring.
Alina ist Studentin und im Rahmen ihres Studiums hat sie ein Auslandssemester gemacht.
Und bei so einem Auslandssemester, da habe ich zuerst an das europäische Ausland oder an die USA gedacht.
Und vielleicht geht es euch ja genauso. so. Bei Alina war das aber anders.
Sie hat insgesamt fünf Monate auf der Karibikinsel Aruba verbracht.
In unserem Gespräch unterhalten wir uns über ihre Erfahrungen,
wir diskutieren die Frage, ob die Menschen auf Aruba glücklicher sind und Alina
verrät auch noch, ob sie sich einen Ruhestand in der Karibik vorstellen kann.
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Gespräch.
Hallo Alina, schön, dass du da bist. Ich freue mich auf unser Gespräch und ich
habe mir im Vorfeld mal überlegt, wann wir uns das erste Mal über diesen Podcast
unterhalten haben und ich glaube, das ist schon mindestens eineinhalb Jahre her.
Ich glaube auch. Ich glaube, ich weiß auch noch, wo das war.
Ja, wo war das dann?
Im Büro auf der Vision Couch oben.
Okay. Okay, ja, das kann gut sein. Ja, jetzt hast du es gerade schon gesagt, im Büro.
Wir beide, wir arbeiten ja zusammen, zumindest in der gleichen Firma,
da haben wir uns auch kennengelernt.
Magst du dich vielleicht mal ganz kurz vorstellen, damit alle Leute wissen,
mit wem sie es heute zu tun haben.
Gerne. Hi, ich bin Alina. Ich bin 26 Jahre alt geworden vor kurzem.
Und ich wohne derzeit in Stuttgart. Ich spiele Handball oder habe sehr lange Handball gespielt.
Mache gerne Sport. Habe auch einen Podcast. Beschäftige mich gerne mit Menschen
und setze mich damit auseinander.
Und genau, alles andere wirst du mich, glaube ich, gleich fragen.
Ganz genau. Vielleicht an der Stelle auch der kleine Werbeblock.
Du hast auch einen Podcast. Ich höre den gern. Wie heißt dein Podcast und um was geht es da?
Erstmal danke für die Blumen. Voices and Choices heißt der.
Und es geht darum, dass ich mich eigentlich gefragt habe, wie wir Entscheidungen
treffen in verschiedenen Lebenslagen und was da auch psychologisch dahinter steckt.
Und ich habe eigentlich aus persönlichem Interesse angefangen,
mich damit auseinanderzusetzen und dachte mir, hey, das ist eigentlich cool,
ich könnte es auch teilen mit anderen Leuten.
Und das habe ich dann gemacht und möchte jetzt auch immer mal wieder Interviews
integrieren und Leute fragen, wie sie über diverse Entscheidungen oder die Summe
ihrer Entscheidungen quasi,
die geworden sind, die sie sind.
Das ist ein super spannendes Thema, denn viele Leute treffen vermutlich solche Bauchentscheidungen.
Ich zähle mich da auch dazu. Es gibt immer Situationen, da entscheide ich halt.
Und wenn du mich danach fragst, Wolfgang, warum hast du denn dich für A und
nicht für B entschieden, dann fällt mir super schwer, das zu erklären.
Dann ist dieses diffuse Gefühl irgendwie da. Und wenn ich darüber nachdenke,
dann werde ich vielleicht auch unsicher, weil ich sage mir dann,
okay, traue ich jetzt so einem Gefühl? Was sind die Fakten?
Und ja, das Thema Entscheidung ist super spannend.
Und das Thema Entscheidung bringt uns ja auch ein bisschen zu dem Thema,
über das wir uns heute unterhalten wollen.
Denn du hast dich vor eineinhalb Jahren ungefähr, oder vielleicht ist es auch
schon ein bisschen länger her, entschieden, im Rahmen von deinem Studium ein
Auslandssemester anzugehen.
Das ist vielleicht jetzt erstmal nicht so super spektakulär.
Ich glaube, viele Leute machen sowas. Ich selbst habe es damals leider nicht gemacht.
Ich hatte aber damals auch einige
Kommilitonen, die waren ein bisschen im Ausland, haben da was gemacht.
Vor allem im europäischen Ausland. Das war relativ problemlos.
Ich hatte einen Kommilitonen, der war auch in den USA. Der fand das ganz cool.
Und das war es eigentlich im Großen und Ganzen. Wie war das denn bei dir damals?
Vielleicht bevor wir darüber sprechen, wo du eigentlich warst.
Wie war das bei dir, als du darüber nachgedacht hast, sowas zu machen?
War das von Anfang an klar für dich?
War es. Also ich habe vor meinem Studium eine Ausbildung gemacht und ich wusste
immer, ich will studieren.
Und ich hatte schon auch in der Schule Freundinnen, die sind irgendwie in ein
Land gegangen, sind da zur Schule gegangen.
Meine Schwester auch. Meine Schwester ist in Brasilien zur Schule gegangen.
Und es hat mich aber nie genug gereizt. Also es hat mich, ich fand es immer
cool und spannend, aber es hat mich nie genug gereizt, dass ich jetzt zu meinen
Eltern gegangen wäre und gesagt hätte, ich würde das gerne machen,
könnt ihr mir das ermöglichen?
Und ich hatte das auch nicht, als dann viele aus meinem Umfeld nach dem Abi
irgendwie Work and Travel gemacht haben oder ...
Und Au-pair in Australien, in den USA. Ich fand das immer cool,
aber irgendwie, ich habe mich immer für die gefreut, aber ich wollte loslegen,
ich wollte irgendwie arbeiten und ich bin dann mehr oder weniger zufällig darauf
gestoßen, eine Ausbildung zu machen, habe das dann auch gemacht.
Mir war aber immer klar, ich will studieren und ich habe immer gesagt,
dann mache ich ein Auslandssemester.
Ich möchte Auslandserfahrung sammeln, aber irgendwie möchte ich es in mein Studium
integrieren, weil wenn es die Möglichkeit gibt,
quasi das zu verbinden, also den akademischen Werdegang mit dieser Auslandserfahrung
und dann natürlich auch schon zu wissen, man kommt in einen Pool von Leuten,
wo man auf jeden Fall Anschluss findet.
Du bist nicht alleine irgendwo, sondern du bist eigentlich in einem relativ safen Umfeld.
Das war mir schon immer klar. Ich wollte das machen. Und dann war es soweit.
Ich bin im sechsten Semester ins Ausland gegangen.
Und da muss man sich ja vorher ein bisschen überlegen, wo will man hin.
Und dann musst du auch dich bewerben, ein Motivationsschreiben schreiben.
Und ich weiß noch, dass die Deadline am 10.1. war. Ja.
Und ich hab das, ich hab mir echt viel Mühe gegeben. Ich hab bestimmt einen
Monat an meinem Letter of Motivation da gesessen.
Und ich hab mir noch gedacht, irgendwie find ich's schon auch anstrengend,
zieh ich das jetzt wirklich durch.
Und dann dachte ich mir so, Zukunftsalina, feier's bestimmt,
wenn du dich jetzt da hinsetzt und diese Bewerbung abschickst.
Und ich hatte zwei Kriterien, wo ich hin möchte.
Ich wollte in englischsprachige Einflussreiches Land oder in der Umgebung.
Mein zweites Kriterium war, ich will so weit weg, wie es geht.
Und genau, das war quasi der Startpunkt, wo ich losgezogen bin.
Und dann hat so eine Uni ja diverse Partner-Unis.
Und dann habe ich die Liste durchpostet.
Du hast gesagt, du hast eine Ausbildung gemacht. In welchem Bereich ist diese
Ausbildung, die du gemacht hast?
Eine kaufmännische. Ich bin Kauffrau für Büromanagement.
Ah, cool. Und du hast danach dann angefangen
zu studieren. Das war ein Bachelor-Studiengang, den du da gemacht hast?
Genau, ich habe erst noch ein halbes Jahr Vollzeit gearbeitet und bin dann mehr
oder weniger nahtlos nach Stuttgart auch gezogen.
Ich komme eigentlich aus dem Rheinland und habe dann meinen Bachelor angefangen, genau.
Okay, und jetzt musstest du überlegen und sagst, okay, ich möchte ein englischsprachiges
Land, es soll so weit weggehen wie möglich.
Ich glaube, naheliegend wäre dann aber schon sowas wie jetzt Kanada oder die
USA, also generell Nordamerika. Ja, ist ziemlich weit weg, englischsprachig.
Australien auch, sehr beliebt.
Australien, ja.
Aber zusammen zum Mainstream.
Ja.
Ich dachte mir wirklich, das ist super cool, habe auch coole Sachen darüber
gehört, aber ich habe halt viel darüber gehört, weil viele diese Erfahrung gemacht haben.
Und ich weiß gar nicht so genau warum, aber irgendwie hat mich das davon weggeholt.
Ich wollte irgendwie...
Wie so eine eigene Erfahrung machen.
Vor allem was anderes dann, als die anderen alle hatten. Du,
als ich in der Schule war, da hatten ganz viele Jungs einen Ohrring.
Und ich wollte das irgendwann auch mal haben. Und dann hatten so viele in meiner
Klasse einen Ohrring, dann wollte ich es nicht mehr haben.
Weil ich dachte, hey, wenn das jetzt alle haben, dann ist es irgendwie langweilig.
Genau, die Geschichte ist nicht mehr so cool.
Ja.
Okay, wie ging es denn weiter? Wie hast du dich dann für eine Location entschieden?
Ja, also es gibt bei uns auf der Webseite von der Hochschule ein Portal,
wo man sich anschauen kann, was gibt
es für Destinationen. Und ganz oben alphabetisch geordnet stand Aruba.
Aruba.
Das Erste, was da stand, war Aruba und ich war so, hä, was ist Aruba, nie gehört.
Und dann habe ich gegoogelt, einfach Aruba ganz blind in die Suche eingegeben
und dann wurden mir weiße Sandsträhne, tüchises Wasser, Flamingos ausgespuckt
und dann dachte ich mir, das ist jetzt ein Scherz, oder?
Und dann habe ich mich damit ein bisschen auseinandergesetzt und ich dachte
mir, krass, dann bin ich auf die Seite von der Hochschule gegangen.
Die war auch gar nicht eigentlich für mein Bachelorstudium geeignet,
also die machen ja immer so Vorschläge, damit das quasi vom fachlichen Matching auch passt.
Hatte nichts mit meinem Studium zu tun, aber ich dachte mir, das ist mir doch egal.
Ich war wirklich angefixt, ich habe mir dann auch die Seite von der Uni angeschaut,
das ist eine ganz kleine Uni, 500 Studierende, also wirklich mini,
aber für diesen Bereich,
genau, für alle, die es nicht wissen, Aruba ist eine karibische Insel, ist das halt die Uni.
Und irgendwie fand ich es auch charmant, mal an so einem wirklich kleinen Ort
zu sein und auch irgendwie eine Insel.
Und ja, dann war ich sold und dachte mir, da muss ich hin.
Also ich finde das schon cool. Also Aruba, ich war noch nie dort.
Ich habe mir damals aber auch Bilder angeschaut. Und das sieht schon eher aus
wie eine Destination für die Flitterwochen als jetzt eine Destination für ein ernsthaftes Studium.
Was gab es denn dann in diesem Universität auf Aruba? Weil du meintest ja,
das passt jetzt nicht so 100% zu deinem Studiengang.
Was für Studiengänge gibt es denn auf Aruba?
Also es gibt verschiedene Faculties an der Uni.
Es gibt zum Beispiel Law, also Jura. Eine juristische Fakultät,
die auch, glaube ich, echt gut ist, weil also Aruba gehört zum zum Niederländischen Königreich.
Und da kommen ganz viele auch renommierte Personen und Lehren in Aruba an der
Juristischen Fakultät.
Dann gibt es einen supergroßen Bereich Hospitality, weil Aruba,
muss man schon sagen, die sind schon sehr auf den Tourismus angewiesen.
Und dieser ganze Hospitality-Bereich wird da halt auch gelehrt und da die Möglichkeit
geboten, eben einzusteigen.
Und ich war an der wirtschaftlichen Fakultät quasi, da ist alles drunter BWL, Marketing.
Und ich habe so ein Minor-Degree gemacht, also das war schon ein fest vorgeschriebenes
Programm. es heißt Advertising and Design.
Genau. Und ich arbeite, oder ja, ich arbeite als UIUX-Designerin,
deswegen hat es ganz gut gepasst.
Und ich muss sagen, die Fächer, die haben, hatten wirklich gar nichts mit meinem Studium zu tun.
Wirklich gar nicht. Es gab nicht so viel Webdesign.
Es war ein Marketing meiner und auch so ein bisschen Kalkulation.
Aber ich muss echt sagen, ich hatte super Glück mit meinem Dekan.
Du musstest dann mit deinem Dekan absprechen. Es gibt so ein Online Learning Agreement.
Was man unterschreiben muss von beiden Seiten, also von der Hochschule und von
der Hochschule, wo du hingehst.
Und da schreibst du drauf, welche Fächer du belegen willst. Und dann muss das
der Dekan absegnen, weil du kannst dir anrechnen lassen.
Also du kannst ECTS sammeln. Es wird dir als Studienleistung anerkannt.
Und ich habe das meinem Dekan gezeigt. Und der meinte, wissen Sie was? Machen wir so.
Ich brauche da gar nichts mehr zu wissen.
Nehmen Sie sich, schauen Sie am besten, dass Sie auch meinetwegen Kurse abwählen.
Gehen Sie freitags nicht zur Uni, gehen Sie an den Strand.
Machen Sie sich da eine coole Zeit. Das ist eine einmalige Chance und ich unterstütze Sie da bei allem.
Und das hat er auch wirklich gemacht und da bin ich mega dankbar drüber,
weil ich habe auch mitbekommen, dass gerade bei diesem Online-Learning-Agreement
echt viele Steine in den Weg gelegt wurden.
Und ich hatte halt die Möglichkeit, einfach das zu machen, was ich auch interessant
finde. Also es hat mich schon auch bereichert. Ich habe es auch ein bisschen so verkauft.
Das ist dann so ein Add-on quasi.
Und das hat auch ganz gut mit der Ausbildung gematcht, das habe ich dann auch
angebracht, dann war das so ein kleiner Full-Circle-Moment, aber der hat mich echt unterstützt.
Das war der Dekan dann aus Deutschland, von der Hochschule hier?
Genau. Das ist mega gut sowas. Also ist auch ein bisschen Werbung für die deutsche
Hochschule an der Stelle?
Ja, absolut, ich bin absoluter Fan von meiner Hochschule, Hochschule der Medien
in Stuttgart, kann man empfehlen.
Ich habe auch 30 ECTS in Europa gemacht, also ich habe da auch,
also ich maximal muss du, das Minimum sind 12 ECTS, Und wenige Leute machen
30 CTS, weil man natürlich auch chillen will.
Und ich habe wie ein ganz normales Semester in Deutschland studiert.
Aber bevor es jetzt losging bei dir in Aruba, gab es doch sicherlich auch noch
ein bisschen was an Vorbereitung.
Also du hast dich entschieden, du hast es mit deinem Dekan klar gemacht,
der hat da eingewilligt, hat so sein Okay gegeben.
Was ist denn dann alles noch passiert, bevor es irgendwann mal im Flieger abging Richtung Aruba?
Ja, also da ist einiges passiert. Man muss dazu sagen, aufgrund von der Größe
von der Uni, es gab nur zwei Plätze.
Also zwei Plätze von unserer Hochschule, die gehen durften und ich war eine davon.
Und ich wurde dann mit der anderen mittlerweile Freundin von mir gematcht von
der Uni aus, vom Akademischen Auslandsamt.
Die haben uns quasi angeschrieben und meinten so, hey, ihr geht zusammen,
wollt ihr euch nicht mal connecten und austauschen?
Und das haben wir dann auch gemacht. Und dann war ziemlich schnell klar,
dass wir uns gemeinsam auf die Suche machen nach einem Apartment,
nach einem Auto, nach Flügen.
Und wir hatten das Glück, dass es Erfahrungsberichte gibt. Es gibt so eine Datenbank
an Erfahrungsberichten.
Und da konnte man sich dann ein bisschen einlesen, welche Erfahrungen eben vorherige
Studierende gemacht haben in Aruba. Was man braucht, ist ein Auto.
Das ist einfach so. Das glaubt auch niemand.
Wir haben auch mit vielen gesprochen. Alle waren so, ja, braucht man wirklich
ein Auto? Kann man ja auch mit dem Fahrrad fahren. Man kann nicht mit dem Fahrrad
fahren. Man braucht einfach ein Auto.
Warum denn?
Weil Aruba nicht dafür ausgelegt ist. Es gibt keine Fahrradwege.
Das ist anders als in Deutschland.
Und was irgendwie so ein Ding ist, alles ist super nah beieinander.
Weil das eine kleine Insel ist, aber zu weit zu laufen.
Also du fährst so Strecken immer so von sieben Minuten, fünf Minuten.
15 Minuten ist schon lang. Da überlegst du schon zweimal, ob du da hinfährst,
weil es dir dann so lang vorkommt im Verhältnis. Aber du könntest es niemals laufen.
Dann sind auch noch 35 Grad.
Ja, das ist schon schwierig. Also ich meine, 15 Minuten Autofahrt,
wenn du das zu Fuß gehst, so als Wanderung ist das okay.
Aber wenn es halt so dein täglicher Weg ist, dann erinnert es ja schon ein bisschen
so an den Schulweg, den unsere Eltern damals hatten. Ja, voll.
Wir haben uns dann auf die Suche gemacht, eben nach einem Apartment.
Das war eigentlich so das Erste.
Und da haben wir, es gibt so Apartmentanlagen, die so Long-Term Rentals anbieten.
Das heißt, die geben dir dann einen vergünstigsten Preis dafür,
dass du für einen längeren Zeitraum dich da einmietest.
Und da haben wir eins gefunden, wir haben uns dann so ein bisschen auf die Erfahrungsberichte
verlassen, die genau für Studierende auch ausgelegt sind.
Und es gab da auch so ein paar Unterschiede. Es gibt zum Beispiel eins,
das ist echt, kannst du dir vorstellen, wie so ein Hotel, da gibt es auch eine
Bar und da gibt es auch irgendwelche Partys und es war ein bisschen wilder und
da hatten wir beide aber irgendwie nicht so Lust drauf.
Also wir dachten uns, bestimmt lernen wir jemanden kennen, dann können wir mal
da vorbeischauen, aber da wohnen müssen wir jetzt nicht unbedingt. bedingt.
Und wir sind dann in eine Apartmentanlage gegangen, die super süß war, klein.
Wir hatten auch einen Pool. Es war also schon absurd, wenn man mal drüber nachdenkt.
Und da haben wir ein, es gab zwei Apartments,
Und es gab ein einziges Dreier-Apartment. Und es war so ein kleines Haus.
Und das war genauso teuer wie ein Zweier-Apartment.
Okay.
Ein bisschen teurer vielleicht, aber im Verhältnis dachten wir uns halt,
hey, vielleicht finden wir ja noch eine dritte Person und dann sparen wir uns echt viel Miete.
Und irgendwer hat unsere ganzen Nummern herausgefunden und alle aus dem Semester,
also alle externen Studierenden, in eine Gruppe gepackt, in eine WhatsApp-Gruppe.
Und dann haben wir das da angefragt und haben einfach reingeschrieben,
yo, hat jemand Lust, mit uns da zusammenzuziehen?
Wir haben eine günstige Miete dadurch und wir haben einen Pool.
Die Erfahrungsberichte waren voll gut.
Und dann hat sich tatsächlich unsere dritte Mitbewohnerin gemeldet,
aus Tschechien, die kommt aus Prag, und hat einfach gesagt, yo, wir machen das jetzt.
Dann haben wir einmal einen Zoom gemacht und dann waren wir so,
okay, wir ziehen jetzt zusammen in Europa.
Und ja, dann haben wir ja von da aus quasi alles zusammen gemacht.
Wir haben uns dann für Flüge entschieden.
Wir haben dann schon ein Auto schon mal geschaut.
Ja, so hat sich das dann peu à peu ergeben. Und wir hatten, also was sich mega
gut ergeben hat, war, dass zwei Frauen von der Uni Osaruba, die waren zu Besuch
quasi auf Partnerhochschulbesuch in Deutschland.
Ah, cool.
Ja, Deborah und Charisse. Und die haben, dann hat uns quasi das Akademische
Auslandsamt angeschrieben und meinte so, hey, die kommen hierhin,
habt ihr nicht Bock, wir stellen ein Programm zusammen, jeder einen Tag irgendwie zu begleiten.
Und ich war so, ja klar, dann lernen wir schon mal ein paar Leute kennen.
Und dann sind wir in ein Museum gegangen, wir sind ein bisschen spazieren gegangen.
Es war so cool, weil wir haben uns dann kennengelernt und es war direkt so.
Also, die waren so herzlich und so warm und so inspirierend.
Und das hat sich letztendlich als positiv rausgestellt, weil ich die dann halt
schon kannte, als ich dort war.
Die haben uns zum Beispiel auch das Auto vermittelt. Wir haben uns echt angefreundet.
Und immer mal wieder haben wir quasi mit denen auch was in Aroba gemacht. Das heißt, dieses ...
Und rumführen in Deutschland hat sich ausgezeigt, ohne dass ich das vorhergesehen hatte.
Genau, deswegen hat sich dann alles so ein bisschen Schritt für Schritt ergeben.
Ja, das ist voll spannend, was du da so erzählst, weil was ich mir jetzt schon
gedacht habe ist, hey, Aruba ist ja mega weit weg, du hast auch eine andere Zeitzone.
Wie organisierst du sowas? Also du brauchst eine Wohnung, klar.
Jetzt hast du gemeint, du brauchst unbedingt noch ein Auto. Und ich meine,
ein Auto mieten oder kaufen, das ist sogar schon schwierig, wenn du hier in
Deutschland wohnst. Du musst dann hinfahren, vielleicht musst du was unterschreiben.
Okay, wenn ich jetzt im Urlaub bin und ich brauche ganz normal einen Mietwagen
mal für eine Woche, den kann ich mir online buchen.
Kann ich mir in Aruba online einen Mietwagen buchen? Für ein paar Monate geht
das? Gibt es Airbnb in Aruba?
Also das ist schon spannend, an was du da alles denken musst und wie kriegst
du das dann wirklich halt auch organisiert.
Aber das hat gut geklappt dann, also du hast gemeint, ihr habt euch die Wohnung
dann irgendwie gebucht, wie habt ihr den Kontakt bekommen zu der Wohnung,
ist das irgendwie eine Online-Plattform oder über die Hochschule dort in Aruba, also die Universität?
Ja, also die haben uns schon ein paar Kontakte weitergegeben und das war so eine,
die haben Immobilien in Aruba vermietet und verkauft und eben auch diese Apartmentanlage
vermietet und dann sind wir quasi mit denen direkt in Kontakt gegangen.
Gegangen und es war schon ein bisschen mühsam, so der Kontakt.
Also wir haben dann über E-Mail kommuniziert, die haben uns auch einmal mitgenommen,
mit so einem, also virtuell mit einem Zoom haben wir uns dann so ein bisschen da durchgeführt.
Und was ich rückblickend sagen muss, ist, man braucht einfach Vertrauen und
auch so ein bisschen Naivität und auch Glück.
Also ich habe mir da ehrlich gesagt gar nicht so viele Gedanken drum gemacht.
Ich habe mir gedacht, wenn die sagen, das ist ein gutes Apartment und ich fühle
mich da rum, das wird schon stimmen, weißt du, so ich hab nicht irgendwie,
ich bin nicht davon ausgegangen, dass ich verarscht werde und,
Ja, deswegen bin ich da, glaube ich, ein bisschen gut, glaube ich,
drangegangen und es hat sich zum Glück ausgezahlt und beim Auto war es so,
wir hatten auch keine Ansprüche, also wir wollten nicht so viel Geld bezahlen und unser Anspruch war,
wir wollen von A nach B kommen und
unter uns, mehr hat das Auto auch nicht hergegeben, aber es war günstig.
Der Vermieter war ein bisschen sketchy, muss man sagen.
Also es war einfach, der war uns nicht so ganz geheuer, aber wir haben den einmal
im Monat gesehen, wenn wir dem Cash die Miete gegeben haben und wir haben am
Ende unsere Kaution wiederbekommen und mehr hatten wir auch nicht miteinander
zu tun, das war auch gut so.
Aber ja, das sind irgendwie so Sachen, die machst du dann so on the fly und
du, ich glaube, sich da so übervorzubereiten, das ist vielleicht auch gar nicht
die richtige Strategie.
Ja, ich glaube, am Ende ist es doch vielleicht auch so, dass so die Vorbereitung,
die du reinsteckst, auch mal ein bisschen in Relation zu dem sein muss, was du erwartest.
Und ich meine, wenn es um ein Auto geht, okay, es muss fahren,
aber das ist jetzt nicht das Ding, das du dir kaufst für die nächsten zehn Jahre.
Und bei so einer Wohnung, du bist ein paar Monate dort, ist natürlich nice,
wenn der Pool schön ist und wenn relativ wenig Krabbelvieh irgendwie unterwegs ist.
Aber es ist ja jetzt auch keine Wohnung, die du kaufst und wo du dann jetzt
die nächsten Jahre in die wohnen musst, weil du keine Alternative mehr hast.
Ja, viele Sachen lernt man dann auch erst, wenn man da ist.
Wir haben zum Beispiel uns einen Ventilator gekauft, so eine kleine Investition,
weil der hat glaube ich schon 120 Dollar gekostet.
Aber wir haben Strom nach Verbrauch bezahlt und dadurch haben wir uns einfach
die Klimaanlage gespart, weil ohne Klimaanlage kannst du da gar nichts machen.
Und das hat sich echt rentiert, aber darauf kommst du halt erst,
wenn du da bist. Du kaufst ja auch keinen Ventilator im Vorhinein.
Ja, es war schwierig im Handgepäck, wenn du so diesen großen XXL-Ventilator
dabei hast, da musst du ja schon überlegen, lohnt sich das jetzt?
Ja, und wir haben den auch danach weiterverkauft, die, die dann aus Deutschland
kamen, wir hatten mit denen Kontakt und wir haben das dann mit ein bisschen
Rabatt, aber hat sich gelohnt.
Mega, und wer weiß, jetzt ist der vielleicht schon in der dritten Generation oder so.
Ja, sehr geil. Okay, du hast das geplant mit den beiden anderen Mädels.
Ihr hattet dann die Wohnung, ihr hattet die Flüge, ihr hattet das Auto.
Hat da noch irgendwas gefehlt bis zum Tag X, an dem ihr rübergeflogen seid?
Ja, also alles, was so mit Visum zu tun hatte oder mit den Vorbereitungen,
mit dem Einschreiben und sowas.
Das und auch Erasmus. Ich habe eine Erasmus-Förderung bekommen,
was essentiell war, sonst hätte ich es mir nicht leisten können.
Denn das muss ich, nochmal Props an die Hochschule, die haben das top organisiert.
Also ich musste eigentlich nur dafür sorgen, dass ich meine Informationen fristgerecht einreiche.
Und alles andere haben die geregelt. Es gibt so ein, das ist eigentlich gar
kein Visum, sondern das ist so eine Aufenthaltsgenehmigung für ein halbes Jahr.
Das kriegt man relativ problemlos, wenn man halt als Studierender hingeht.
Und das alles haben die geregelt.
Mega.
Ja.
Das heißt dann aber, Aruba gehört zwar noch irgendwie zu den Niederlanden,
aber ist unabhängig von den Niederlanden?
Nee, die sind Teil vom Niederländischen Königreich, aber nicht mehr Teil von
den Niederländischen Antillen.
Ah, okay. Weil ich habe gerade überlegt, ich war mal vor vielen Jahren in Französisch-Guyana
und Französisch-Guyana ist ja in Südamerika,
also liegt so neben Brasilien und das ist aber noch ein französisches Überseedepartement
und ist damit auch noch Teil von politischem Europa,
konnte es auch mit Euro bezahlen, hat das französische Handynetz und braucht
es auch kein Visum oder so.
Und so, da konnte man damals einfach so mit dem Pass einreisen,
ganz normal als deutscher Staatsbürger.
Und du hast jetzt dann aber ein Visum gebraucht für Aruba.
Genau, diese Aufenthaltsgenehmigung, ja.
Aber wenn das problemlos funktioniert dann.
Das war gar kein Stress.
Hochschule regelt.
Hochschule hat geregelt, ja.
Ja, geil. Okay, und wann ging es denn genau los? Irgendwann Ende des Jahres, glaube ich.
Nee, am 22. August.
Ah.
Also schon so.
Im Sommer, also wenn es schön warm ist dort.
Ja, genau. Wir hatten auch am Anfang, ich weiß es noch, die ersten zwei Monate,
es war so heiß, es war schon krass.
Was bedeutet heiß? 40 Grad, 45 Grad?
Ja, also gefühlt auf jeden Fall 40 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit,
aber auch gleichzeitig trocken, was nicht so viel Sinn macht.
Nicht viel Sinn, aber.
Aber es hat sich so angefühlt und Aruba ist auch nicht so Dschungel-mäßig,
Aruba ist eher so wüstenähnlich.
Also es gibt viel, so im Outback in Anführungsstrichen, viele Felsen,
also viel felsiges Gebirge, da ist nichts mit irgendwie Lian und Palmen,
also doch, Palmen schon, aber genau, es ist eher...
Ja, wie akklimatisiert man sich dann?
Ich meine, bei uns im Juli hier in Deutschland, da hast du ja auch heiße Tage,
hast du auch mal 30 Grad, 35, es gab auch ab und zu mal einen Tag mit 40 Grad,
aber was hatten wir denn sonst so die letzten ein, zwei, drei Jahre?
Vielleicht mal immer eine Woche, die so brutal heiß war hier und dann ging es
wieder und es ging auch immer ein bisschen, ein bisschen Wind dann hier bei uns.
Aber wie akklimatisiert man sich dann, wenn man auf einmal jetzt in der Karibik ist?
Also Klimaanlage ist dein bester Freund. In der Uni auch, da hauen die aber richtig rein.
Die haben uns auch vorher gesagt, nehmt euch einen Pulli mit und eine lange
Hose. Und das stimmt wirklich.
Also in den Klassenräumen war es wirklich kalt.
Und dann, wenn du rausgehst, kommt dir natürlich erstmal so eine Hitzewelle
entgegen. Also da wird schon viel Klimaanlage geballert.
Und das andere ist, es hört sich total blöd an, aber du gehst einfach jeden
Tag zum Strand. Schwenkst einfach ins Wasser.
Das hört sich verdammt gut an, würde ich sagen, Alina.
Ja, das ist total absurd. Also in Aruba ist es auch so, alles,
was du machst, so in deiner Freizeit, ist irgendwie kostenlos,
weil du bist nie drin. Du bist die ganze Zeit draußen.
Es gibt viele coole Strände. Unser Hobby war, nach der Uni schnorcheln zu gehen
an so einem Spot, wo man, wir haben irgendwann so einen Spot rausgefunden,
wo du wirklich immer mehrere Schildkröten siehst, weil die da so gegrast haben.
Aber es war so ein, es war so wirklich ein abgesteckter Bereich in so einem,
also nicht abgesteckt, aber da war nicht so viel, da war nur so Gras, so Seegras am Boden.
Und man wusste immer, da gehen die hin, um zu grasen.
Und dann gab es auch andere, so Korallenriffe, wo man dann andere Fische gesehen hat.
Aber weißt du, das sind dann plötzlich deine Nachmittagsbeschäftigungen und das ist ziemlich cool.
Ja, das klingt auf jeden Fall spannender, als jetzt hier irgendwie in Karlsruhe
im Schlosspark zu sitzen und Frisbee zu spielen. Das ist mal eine schöne Alternative.
Ich finde es immer spannend, wenn man mal in einem anderen Land ist oder irgendwo
anders ist, wie so die Kultur vor Ort ist. Im Urlaub finde ich es immer ein bisschen schwierig.
Wenn ich im Urlaub bin, ich bin auch mal gern irgendwie mal zwei,
drei Wochen am Stück irgendwo, finde ich immer ganz spannend,
aber ich bin natürlich trotzdem ein Tourist. Also außer ich besuche vielleicht
mal jemanden im anderen Land, der mich mitnimmt, der mir mal ein bisschen zeigt,
wo ich auch mal vielleicht familiär so ein bisschen Einblick habe.
Aber ansonsten, wenn ich zwei, drei Wochen irgendwo bin, ja,
ich habe einen touristischen Eindruck, habe vielleicht auch ein paar Sachen
mal gesehen oder erlebt, weil ich mit ein paar Einheimischen gequatscht habe.
Aber wenn ich jetzt, wie viele Monate warst du in Aruba? Fünf Monate.
Wenn man jetzt fünf Monate irgendwo ist und vielleicht auch so durch die Universität
auch Kontakt mit Locals hat.
Wie heißen die Leute in Aruba eigentlich? wie nicht, Arubiane?
Arubians.
Arubians. Arubians. Mit den Local Arubians da Kontakt hat, kriegt man ja wahrscheinlich
schon ein bisschen mehr mit vom eigentlichen Alltag dort, oder?
Ja, total. Also,
Es ist was völlig anderes.
Dir ist auch die ganze Zeit bewusst, dass du in einer total touristischen Umgebung
bist, weil es gibt total viele Hotels, total viele Touris, Restaurants, Kneipen.
Also die sind schon voll darauf eingeschossen.
Und du wirst auch immer als Touri wahrgenommen.
Aber ich dachte mir so, und ich glaube, Urlaub in Europa zu machen, ist wirklich teuer.
Da machen auch viele Flitterwochen und ich muss auch sagen, das hatten wir am
Anfang, ich würde niemals nach Aruba gehen für die Flitterwochen,
never weil es einfach so, es ist so durchkommerzialisiert,
und wir sind teilweise einfach am Strand entlang gelaufen abends und Leute hatten da so ein,
romantisches Dinner, aber meanwhile sind tausend Touristen da ran vorbeigelatscht
und ich dachte mir, ne, das ist irgendwie nix, aber.
Ich fand es krass, weil es so teuer ist und weil das dass schon auch sich,
glaube ich, eher Leute geleistet haben, die schon ein bisschen wohlhabender
sind, dass ich als Studi das erfordern konnte, da fünf Monate zu leben.
Und das ist irgendwie so cool, weil ich gelernt habe, dass es so Wege gibt.
Also, dass man einfach ein günstiges Apartment findet, wenn man sich das teilt.
Einkaufen ist echt teuer, also die Lebensmittel sind super teuer,
weil alles importiert werden muss.
Das heißt, da muss man schon viel Geld für einplanen, aber in den Restaurants
zu essen, kannst du dir gar nicht leisten.
Und das machst du dann auch nicht, weil das war so, das haben wir mal gemacht,
aber es war gar nicht so, man lebt da halt wirklich sein Leben.
Du gehst einkaufen, du gehst in den Waschsalon, du machst so diese täglichen
Dinge, aber gleichzeitig bist du an diesem Ort, wo Leute ihren Urlaub machen.
Und ich hatte auch in meinem Kurs, wir waren so 50-50, International Students und Local Students.
Und wir haben uns da auch total gut verstanden, aber privat Bad haben wir gar
nicht so viel gemacht, muss ich sagen.
Was daran liegt, dass die alle gearbeitet haben nach der Uni.
Also sie hatten alle noch einen Nebenjob und wir halt nicht,
was natürlich eine total privilegierte Situation war.
Auch, dass ich nicht gearbeitet habe, das kann ich mir gar nicht mehr vorstellen.
Aber es war auf der anderen Seite natürlich total schön, weil ich konnte das
dann total mitnehmen und aufsaugen.
Und ich habe aber einen Freund gefunden in Aruba, wo ich wirklich sagen würde,
das ist ein richtiger Freund geworden.
Den habe ich auch, den habe ich ganz random kennengelernt, weil der hatte einen,
der hat einen Vortrag gehalten in der Uni, weil sein bester Kumpel,
der ist irgendwie so mega der berühmte TikToker,
also wirklich Top 25 von der Welt und der hat auch einen Podcast und dann haben
wir irgendwie da gebundet und dann haben wir uns auch mal getroffen und das
war so cool und durch den habe ich dann auch total viel mitbekommen und auch
zum Beispiel durch Deborah und Charisse,
die ich dann von Deutschland kennengelernt habe, die haben uns dann auch auf
so so lokale Sachen mitgenommen, weg von diesem ganzen shiny Tourismus,
weg von diesen Malls, wo Gucci, Prada ...
Und die ganzen Brands ausgestellt werden, um natürlich auch ein gewisses Bild
zu zeichnen. Das ist wirklich so.
Es ist schon noch eine shiny Welt, hat schon so eine glamouröse Seite.
Aber ich hatte das Gefühl, dass wir ganz guten Einblick bekommen haben,
wie das wirkliche Leben da aussieht.
Und es gibt zum Beispiel, was ein Ding ist, ist Beachvolleyball, nee, Beach-Tennis.
Das heißt, du kannst dir das vorstellen, du hast ein Beachvolleyball-Feld und
du hast Tennis-ähnliche Schläger, die aber eher nach so Beach-Pedalschläger
aussehen. Die sind nicht bespannt, sondern das ist so eine Holzfläche.
Und es sind aber Tennisbälle. Und du spielst quasi auf diesem Volleyballfeld wie Tennis.
Nur, dass der Ball nicht aufkommen kann, weil es halt Sand ist.
Und zu der Zeit, wo wir da waren, waren auch irgendwelche Meisterschaften.
Es ist nicht die Weltmeisterschaft, es werden immer so Turniere ausgetragen.
Und es hat sich rausgestellt, es gibt sogar in Deutschland Beach-Tennis,
hab ich auch noch nie gehört.
Hab ich auch noch gar nie gehört. Ne, und dann waren wir da auch, Riesenevent,
alle Locals da, alle abgefeiert und der Freund von mir, der spielt eben auch
Beach-Tennis und das ist schon
cool, wenn man dann, da lernst du halt richtig so diesen Vibe kennen.
Ja, ich finde das total cool, wenn man die Möglichkeit hat, so einen Einblick
zu bekommen, weil ich meine, optisch ist das schon eine geile Location.
Du hast es ja gesagt, weiße Strände, türkisfarbenes Meer vermutlich,
tolle Fische, Korallen und so weiter und das ist schon schön.
Aber natürlich gibt es auch Leute, die damit Geld verdienen wollen und müssen.
Also ich glaube, Tourismus ist wahrscheinlich schon das größte Ding, was die haben, oder?
Ja, so.
Ich glaube, als ich da war, war das so 69 Prozent von Burschilderns Produkt.
Und ich finde, dann darf man auch nicht so überheblich sein und das irgendwie
schlecht reden, weil ich meine, ohne Tourismus haben die halt nichts zu essen,
haben keine Existenzgrundlage.
Und so diesen schmalen Grat irgendwo zu finden von, ja, Tourismus ist halt das
Business, was die haben, aber wie sind denn eigentlich die Leute?
Habe ich eine Möglichkeit, ich meine, vielleicht wollen die das ja auch gar
nicht, aber habe ich die Möglichkeit mal für mich als Tourist zu erfahren,
wie es hier wirklich ist und wie so ein Alltag aussieht?
Ist es schön, jeden Tag hier in der Karibik zu leben? Ich meine,
für mich hier als Mitteleuropäer ist das schon eine geile Vorstellung.
So, hey, ich mag, wenn es warm ist, ich mag einen Strand, ich finde,
glaube ich, so Schildgrün auch ganz cool.
Schnorcheln habe ich auch schon mal gemacht, ist ganz schön.
Aber wie ist dann der Alltag?
Weil es gibt ja auch so diesen Spruch, ja, ist egal, wo man jetzt lebt,
woanders ist es immer schöner.
Das andere Gras ist auch immer viel, viel grüner.
Ja, ich bin da ein bisschen gespalten bei der Aussage. Ich glaube,
es gibt sicherlich ein paar Spots, die sind auf Dauer angenehmer als andere.
Und dann ist es halt echt cool, wenn du die Möglichkeit hast,
das ein bisschen zu so ein bisschen so mitzubekommen.
Sind die Menschen in Aruba glücklich?
Ja. Weißt du, was der krasse Unterschied ist zwischen den Leuten dort und hier? Nee.
Das ist mir total aufgefallen.
Die leben komplett im Moment. Und ich habe ganz viele Gespräche geführt und
es gab immer wieder die Aussage, keine Ahnung, was morgen ist. Ist mir auch egal.
Heute ist heute und jetzt ist jetzt. Und darum geht es eigentlich. Während wir hier ...
Kollektiv gestresst sind und immer weiter rushen und teilweise einen Berg hochrennen
und man weiß gar nicht, was da oben ist.
Aber man hat die ganze Zeit dieses Ziel vor Augen, was auch immer das ist.
Und ich habe das Gefühl, die Leute dort, die haben so eine innerliche Ruhe und das schwabt total über.
Also man nimmt das dann wahr. Du stehst nicht wie bei all denen in der Kasse
und kriegst es gar nicht hin, deine Einkäufe schnell genug einzupacken.
Du stehst da und kriegst fast einen Flipper, weil die das in Zeitlupe machen und du hast diesen,
deutschen, diese deutsche Effizienz so ein bisschen drin und du denkst dir,
wie langsam kann man das machen, aber das ist auch total schön,
weil es erdet und es bringt irgendwie Ruhe rein und die Leute,
ich würde schon sagen, dass die Leute glücklich sind.
Ja, doch, ja.
Hast du eine Ahnung, warum das so ist? Oder eine Vermutung?
Die Sonne.
Glaubst du?
Nee, also ich weiß es nicht. Es gibt auch Also was mich auch überrascht hat,
war, dass schon viele Leute auch zum Beispiel fürs Studium ins Ausland gehen,
speziell zum Beispiel in die Niederlande, weil die auch einen niederländischen Pass haben.
Also das ist sehr einfach möglich. Und ganz, ganz viele gehen auch wieder zurück,
weil denen das einfach zu stressig ist hier.
Also habe ich das Gefühl und habe ich auch öfter gehört. Und ich glaube,
Und da ist es einfach mehr, also ich würde auch sagen, dass sie das Gefühl haben,
mehr das Leben zu genießen, obwohl das vielleicht der Alltag ist.
Aber das habe ich ganz oft gehört, dass sie einfach sagen, hey,
I enjoy life and it's great.
Klingt natürlich schon so ein bisschen aus so einem Touri-Spruch.
Hey, komm nach Aruba, genieß dein Leben.
Hier ist alles locker, hier gibt es keine Sorgen, hier gibt es keinen Stress,
hier gibt es nur weißen Sandstrand und vielleicht irgendwelche coolen Drinks in Kokosnüssen.
Tatsächlich ist der Flame von Aruba One Happy Island.
One Happy Island.
Und das wird auch total vermarktet, muss man auch sagen.
Und was ich auch mitbekommen habe, was so ein bisschen vielleicht die Kehrseite
davon ist, ist, dass Kindern quasi auch von klein auf eingetrichtert wird,
hey, wir sind One Happy Island, wir müssen happy sein zu den TouristInnen.
Weißt du, dass es so ein bisschen nach außen getragen wird und vielleicht ist
es alles so auch ein bisschen anerzogen, aber trotzdem, ich hatte nicht das
Gefühl, dass Leute unglücklich und unzufrieden sind.
Ja. Hast du irgendwelche so Schattenseiten dort gesehen?
Also ich habe beispielsweise mal auf Reisen, gerade in den USA oder auch in
Kanada gesehen, dass es so sehr positive Seiten gibt, vor allem in Kanada,
sehr fröhliche, nette Leute.
Auf der anderen Seite aber auch beispielsweise ganz große offene Drogenszenen in großen Städten.
Hast du solche Sachen irgendwie dort erlebt? verliebt?
Ja, also es gibt schon auch zwei Seiten. Also es gibt wirklich einmal diese shiny Welt.
One happy Island.
One happy Island.
One happy Island. Okay.
Das ist da, wo die ganzen Kreuzfahrtschiffe auch anlegen. Du kommst,
du legst da an und wirst erstmal von Aruba Merch erschlagen.
Wirklich so viele Läden, die das verkaufen. Und du hast keine Ahnung,
wie sich alle halten können.
Aber anscheinend ist es ein Ding. und auch ganz viel Prestige.
Also diese Marken Prada, Gucci, also alles ist so, alles strahlt so Reichtum aus. Und,
Es gibt aber auch so ein bisschen einen hinter den Kulissen,
wo ich das Gefühl hatte, oder das habe ich auch in den Gesprächen,
wurde mir das auch gesagt,
dass Leute eben auch nicht zeigen würden, wenn sie irgendwie Sorgen hätten.
Also zum Beispiel Armut ist natürlich auch ein Ding.
Also die Schattenseiten davon, dass es Aruba wirtschaftlich gut geht,
ist, dass es Aruba wirtschaftlich gut geht, weil in diesem ganzen Tourismusbereich
die Gehälter einfach, gelinde gesagt, von Arsch sind.
Also nicht gut. Und deswegen kann sich das alles so ein bisschen erhalten.
Und gleichzeitig würde das aber auch nie jemand sagen.
Also ich habe dann so Geschichten gehört, wie an Silvester ist,
da wird geböllert ohne Rücksicht auf Verluste.
Also wirklich alle, das ist total das Ding und viele verschulden sich da auch dafür.
Wow.
Aber man würde das nicht zeigen, weil man will quasi zeigen,
hey, man hat, ne, und man schießt da Raketen in die Luft.
Ja, also das ist schon so ein bisschen eine Schattenseite.
Es gibt auch am einen Teil von der Insel ist so ein bisschen da ist Da ist es
gar nicht touristisch, was total schön ist.
Und da waren wir auch schon und wir fanden es total angenehm.
Und gleichzeitig wurde uns aber auch erzählt, dass es da gefährlich ist.
Was überhaupt nicht der Fall ist. Aber es wird einfach so ein bisschen propagiert.
Damit man da vielleicht gar nicht hingeht und das andere Aruba sieht?
Ich weiß es nicht. Also irgendwie, da war auch mal eine super große Öl-
wie sagt man, die Öl gefördert haben.
Ja, so eine Ölbohrgeschichte dann.
Genau. Und das war mal ursprünglich der reiche Teil von Aruba.
Und dann, das waren aber natürlich nicht die Leute aus Aruba,
die das gefördert haben, sondern irgendwelche anderen Großmächte.
Und als dann quasi das Öl sich nicht mehr gelohnt hat oder die Förderung sich
nicht mehr gelohnt hat, hat man da einfach alles gelassen.
Auch dieses Ganze, das ist eine richtige Ruine, das sieht furchtbar aus.
Und ist dann einfach wieder abgehauen.
Das klingt nach so einer hervorragenden europäischen Kolonialpolitik. Ja, genau.
Und ja, das ist irgendwie, da sieht man aber wirklich, wie die Leute leben und das ist total schön.
Aber wenn man sich da auch mit beschäftigt und ich glaube, das ist halt wichtig,
dass man aus seiner Bubble rausgeht und sich wirklich das anguckt,
wie es ist, dann ist das schon eine Schattenseite auf jeden Fall.
Ja, aber ich glaube, es wäre ja überraschend, wenn es sowas nicht gäbe.
Ich glaube, es gehört immer was extrem Positives und vielleicht auch ein bisschen
was extrem Negatives dazu, um so ein rundes Bild zu bekommen.
Ich glaube, wenn es so einen Ort gäbe, wo alle Leute so mega happy sind,
dann würde ich mir, glaube ich, Sorgen machen und mir die Frage stellen,
was da los ist und was da vielleicht auch im Leitungswasser drin ist.
Denn es gibt ja auch genug Dystopien, wo es genau solche Szenarien dann gibt,
wo alle so übertrieben happy sind.
Aber ich entnehme deiner Schilderung trotzdem, dass die Leute da zufrieden sind
und was ich jetzt gerade super spannend fand, war halt so der Aspekt,
dass man sich dort nicht so viele Sorgen über die Zukunft macht,
wie man es jetzt in Deutschland macht beispielsweise.
Beispielsweise, weil ich glaube, wir Deutschen sind da sicherlich so die Weltmarktführer.
Ich glaube, wir sind auch sehr, sehr gut darin, uns gegen alles zu versichern.
Und je mehr Versicherung, das man in einem Land hat, das ist ja auch immer so
ein ganz guter Indikator für die Zukunftsangst.
Ja, und das habe ich da gar nicht gespürt. Ich glaube, weil einfach, also…,
Ich glaube, dass das schon echt ein anderes Extrem ist, weil wir sorgen dann eher vor für ...
Generationen.
... den Nimmerleinstag, genau. Und das ist eher das Gegenteil.
Also, man lebt halt in jeder Hinsicht im Moment.
Es ist egal, was morgen ist, heute ist jetzt. Und heute gebe ich im Zweifel
auch Geld aus oder Feier oder was auch immer.
Aber trotzdem ist da auch eine total schöne Gemeinschaft untereinander.
Und was ich auch ganz arg das Gefühl habe, ist, es wird nicht so viel gemeckert.
Es wird auch nicht so viel, es gibt dieses Ellenbogen gegeneinander nicht.
Es ist viel Gemeinschaft, viel Unterstützung, viel, auch schöne Communities,
die da entstehen, wo wir auch eingeladen wurden, oder zum Beispiel wir waren
dann einmal Beach-Tennis spielen und dann haben wir einfach,
da Leute kennengelernt und haben einfach mit denen bis keine Ahnung,
ein Uhr nachts da gechillt und haben uns da einfach mit denen angefreundet und
dann meinten die so, das war kurz vor Weihnachten,
Und dann meinten die so, hey, am ersten Weihnachtsfeiertag sind wir hier immer,
das ist unsere Tradition, wir feiern, wir spielen Beach-Tennis,
trinken, alle haben Essen dabei, kommt doch einfach auch.
Ja, cool.
Cool. Und ich war so, weißt du, ich war so direkt so, okay, kann ich das jetzt annehmen?
Und dieses, in diesem deutschen Ding, ne, man will irgendwie sich auch nicht
aufdrängen. Und dann habe ich aber zu meiner Mitwohnerin gesagt,
hey, die haben uns eingeladen, wir können es auch einfach annehmen, lass doch hingehen.
Also sind wir da am ersten Weihnachtstag hingegangen und es war so nett.
Es war, als wären wir schon immer Teil der Gruppe gewesen.
Die haben uns komplett eingeladen auf alles, also auf Essen,
Trinken. Wir haben auch gesagt, können wir irgendwie uns daran beteiligen oder so.
Ich meine so, nein, so sind wir hier einfach so. Ihr seid willkommen und das
wird richtig gelebt und das war richtig schön, weil das so einfach aus dem Herzen kam.
Das ist wirklich toll und ja, ich kenne sowas nicht hier in Deutschland,
dass sowas an der Tagesordnung steht,
gerade vielleicht so Sachen wie Weihnachten oder so, da ist man ja schon vielleicht
eher ganz traditionell nur bei der Familie und würde jetzt vermutlich nicht
einfach so fremde Leute einladen, so kurzfristig, die man irgendwo mal kennengelernt hat.
Ja, da ist auch Familie ein anderes Konstrukt, würde ich sagen.
Also wenn du zum Beispiel, erster Weihnachtstag hier ist dann mit Familie,
mit Oma, Opa, Tante, Onkel oder so.
Und da ist Familie ein viel größerer Kreis. Also da sind Freunde genauso Familie
wie, ich sag mal, Blutsverwandte.
Und das ist total schön, weil es war dann wirklich eine Familientradition.
Aber unter besten Freunden und habe jetzt auch Familie ganz viele Verstrickungen.
Es waren einfach super viele Leute, die sich alle lieb hatten und das war richtig schön.
Ja, ich finde, das ist ein großer Unterschied zu Deutschland,
oder? Also der Familienbegriff oder so dieses ganze familiäre Ding.
Ich finde, das war vielleicht vor 20, 30 Jahren noch ganz anders wie,
okay, vor 30 Jahren kannst du dich wahrscheinlich nicht mehr so gut daran erinnern. Gar nicht.
Aber ich habe gerade so ein bisschen zurückgedacht, als ich so 10 war oder so, oder halt auch 15,
da gab es bei uns schon viel mehr solche Familienfeste, wo jetzt vielleicht
nicht unbedingt Freunde viel dabei waren, aber schon die Familie,
der Onkel, die Tanten, die Cousins,
die Cousinen, vielleicht noch die Nachbarin oder so.
Und das gab es schon häufiger bei uns und wenn ich so die letzten zehn Jahre zurückdenke,
ist das schon relativ wenig geworden und relativ auseinandergegangen und so traurig es ist,
meistens trifft man sich dann halt, wenn irgendwie eine Beerdigung ist,
da kommen alle Leute mal zusammen und dann sagt man so ganz traditionell immer, ja,
aber wir müssen uns jetzt echt mal wieder häufiger treffen, nicht erst wieder
an der nächsten Beerdigung und dann x Jahre später ist die nächste Beerdigung
und dann kommt es genauso wieder und keine Ahnung, und ich glaube,
da fehlt dann irgendwie vielleicht auf allen Seiten so diese Motivation dafür.
Ja, was man fairerweise dazu sagen muss, ist, dass Aroba wirklich mini ist.
Also es sind auch keine Strecken, die man dann überwinden kann.
15 Minuten Maximum.
Ja, also genau, Maximum von meinem Place, aber von, ich sag mal,
Aroba ist so eine längliche Insel von A nach B, also von wirklich Ende zu Ende
bis zu unter einer Stunde durchgefahren.
Okay, ist echt klein.
Ja, das ist wirklich klein. Das heißt, natürlich kannst du da auch schneller
irgendwie mal jemanden sehen, aber trotzdem Trotzdem ist es natürlich auch eine
Motivation, wie man das lebt.
Ja, du, ich kann aber auch in der gleichen Stadt oder im gleichen Dorf wohnen
wie meine Familie und kann die trotzdem jahrelang nicht sehen.
Ich überlege gerade so, ich habe im Umkreis von Karlsruhe jetzt nicht viel Familie,
aber schon auch einige Bekannte oder Freunde, die ich unbedingt mal wieder treffen sollte.
Da bräuchte ich keine Stunde, um im Auto hinzufahren. Und da habe ich teilweise
Leute auch schon ewig nicht mehr gesehen, weil am Ende ist es dann vielleicht
gar nicht so wichtig. war. Wenn es super wichtig wäre, würde man es ja machen.
Total.
Wie viele Leute leben denn auf Aruba? Weißt du das ungefähr?
Das ist die Stelle mit der Erdkunde-Frage.
Ja, ich glaube so circa 120.000.
Okay, das ist nicht viel. Das ist ein Drittel von Karlsruhe ungefähr.
Jetzt warst du dort fünf Monate.
Jetzt hast du die Locals getroffen. Du hast Weihnachten verbracht mit den Locals
am Strand. Was schon ziemlich cool ist.
Was hast du denn für dich mitgebracht? Also abgesehen von dem ganzen Aruba-Merch,
den es in den ganzen Läden gibt. Ich bin überzeugt, du hast diverse Handtücher,
irgendwelche Umhängetaschen, Kissen, T-Shirts, Mützen und so weiter.
Aber was hast du denn sonst noch für dich mitgenommen aus dieser Zeit?
Du meinst was nicht Materielles?
Was nicht Materielles.
Ich habe mich geweigert gegen Aruba Merch, also gegen so Pullis und sowas.
Die habe ich auch immer an. Ich habe Armbänder.
Ja, ich sehe die gerade. Eins, zwei, drei, vier, fünf Stück.
Ja, und das sind aber nur ein paar. Aber das sind auch welche,
die es jetzt auch nicht an jeder Ecke gab, sondern zum Beispiel aus meinem Lieblingscafé,
die das Inhaber geführt war.
Die Mutter von den Inhabern, die hat einfach Armbänder gemacht und ich fand es einfach schön.
Und das ist so, das habe ich dann so materiell mitgenommen, sage ich mal. Ja.
Aber was ich, ich glaube, deine Frage spielt darauf an, was ich so persönlich mitgenommen habe.
Ja, genau, weil ich glaube, jede Reise macht doch irgendwie ein bisschen was
mit uns. Manchmal nur was ganz, ganz Kleines, manchmal vielleicht auch ein bisschen was Größeres.
Ja, man sagt ja auch, dass die besten Erfahrungen im Leben einen so nostalgisch werden lassen.
Ja. Und ich habe auch viel über diese Frage nachgedacht, weil mir das auch wichtig
ist zu reflektieren, was ich da eigentlich mitgenommen habe.
Und ich bin so ein bisschen zu dem Schluss gekommen, dass ich die Chance hatte,
so einen Lebenstraum von vielen zu leben.
Also dieses...
Wenn ich in Rente bin, vielleicht kaufe ich mir dann irgendwie dann Haus und
lebe in der Karibik am Strand.
Und das ist so, ich nehme das oft wahr als so dieses ultimative Life Goal.
Und das habe ich fünf Monate gelebt, auch nicht im Hotel oder Urlaubsmäßig,
sondern ja wirklich vor Ort mit Einkaufen, mit Wäsche waschen, mit allem Möglichen.
Und ich habe für mich mitgenommen, dass es nicht mein Life Goal ist.
Ja? Ja. Und darüber bin ich ehrlich gesagt ziemlich froh, Weil ich nicht diese Illusion davon habe,
in dieser Umgebung zu leben, weil es am Ende des Tages auch eine kleine Insel
ist und du kommst nicht mal so schnell weg.
Ich bin zum Beispiel voll froh, Europäerin zu sein, weil man auch überall schnell
mit dem Auto hinfahren kann, öffentliche Verkehrsmittel, so geil,
dass man hier eine Straßenbahn hat.
Da gibt es zwar Busse, aber die fahren, wenn sie lustig sind, so ungefähr.
Und es ist so ein bisschen auch, dass mir bewusst geworden ist,
auch die Menschen, die ich zu Hause habe, habe ich noch mehr wertgeschätzt,
dadurch, dass ich sie jetzt lange nicht gesehen habe.
Und was ich aber mitgenommen habe auch und was ich auch versuche,
mir zu bewahren oder zumindest mehr zu etablieren, ist diese Ruhe von den Leuten
und dieses Im-Moment-Leben.
Weil ich sag's dir ehrlich, da bin ich auch echt nicht gut drin und war ich
vor Aruba noch viel schlechter drin, weil ich auch immer das Gefühl hatte von
diesem Rush, ich muss irgendwie Meta machen und ich muss irgendwie,
weißt du, ich will irgendwie weiterkommen und ich hab Ambitionen und Ziele und
hab aber nie mal innegehalten und mir mal überlegt, mal kurz ausgeatmet,
was hab ich eigentlich schon geschafft und eigentlich kann ich voll dankbar
sein, was gerade alles so passiert.
Und da ist es so, du hast irgendwann alle Strände mal gesehen.
So blöd sich das anhört, irgendwann ist das so dein Alltag, was es aber nicht weniger schön macht.
Ich sage es dir ehrlich, jedes Mal, wenn ich das Meer angeguckt habe,
habe ich mir gedacht, wow, das kann kein realer Ort sein.
Und dieses Gefühl von dieser Ruhe, die man da so ein bisschen eingetrichtert
bekommt, ist total schön.
Auch dass es nicht darum geht, irgendwie einen Jobtitel zu haben oder x Euro
auf dem Konto, sondern dass man auch mit viel weniger glücklich sein kann.
Eigentlich bin ich, ich bin manchmal einfach an den Strand gefahren,
hab mich mit meinem Handschuh dahingesetzt, hab mein Journal mitgenommen und
einfach nur geschrieben.
Und es war so toll. Und es war richtig, es war einfach, ja, schön.
Hast du für dich irgendwie eine Strategie, mit der du diese Leichtigkeit jetzt
hier im deutschen Alltag bewahren kannst oder irgendwie dran anknüpfen kannst?
Ja, ich...
Ich versuche, wenn ich so viel Gemecker um mich herum höre, einfach so auf Durchzug zu schalten.
Ich möchte gar nicht, dass mich das so einnimmt. Ich versuche eher so eine Schutzmauer
aufzubauen und ich versuche, positiv zu sein.
Und einfach, ja, ich manchmal, also es gibt ja so dieses Sprichwort,
die beste Energie im Raum gewinnt.
Und wenn ich so dieses, oft so dieses Gemecker höre oder dieses Stressige,
dann versuche ich mich immer daran zu erinnern, dass es nicht ich sein muss.
Also ich kann meine eigene Energie irgendwie haben und ja, ich versuche mir
das einfach immer wieder vor Augen zu führen, auch wofür ich Sachen mache.
Also, weißt du? Und auch, dass ich noch mehr in die Welt raus will,
wieder, nachdem ich so eine Erfahrung gemacht habe, das an anderen Teilen der Welt auch zu machen.
Also einfach viel von der Welt zu sehen und auch viele Lebensrealitäten kennenzulernen
und dann mir quasi das rauszupicken, was ich selber schön finde und das einfach
versuche, in mir selber zu,
implementieren, dass es eigentlich egal ist, wo ich bin, sondern dass ich einfach
so dieses, weißt du, dieses Mindset mitnehme.
Ja, ich weiß nicht, vielleicht hilft ja auch, wenn man viele unterschiedliche
Dinge sieht, viele unterschiedliche Menschen,
kennenlernt, das hilft vielleicht ja auch ein bisschen, sich selber besser einzuordnen,
weil wenn ich nur hier bin, dann habe ich vielleicht,
also ich fand das gerade echt toll, was du da gesagt hast über dieses Life Goal,
ich möchte mein Häuschen irgendwie in der Karibik haben und ich weiß nicht,
ob es mein Life Goal wäre,
aber so der Gedanke klingt erstmal ganz gut, weil ich assoziiere da total viele
positive Sachen damit und es ist weit weg, das heißt es ist jetzt nicht heute
erreichbar für mich, es ist so ein Fernziel dann vielleicht.
Und keine Ahnung, ich weiß aber dann, ich weiß nicht, wie es ist.
Und wenn du jetzt sagst, ja, ich fand es eigentlich gar nicht so schlecht,
ich habe es jetzt ausprobiert und muss sagen, ja, Strände sind gut,
aber mein Lebensstil ist es nicht.
Ist ja mega wertvoll, oder? Also ich meine, überleg mal, wie schrecklich das
ist, du bist jetzt 26 und du sagst, das ist mein Lifegoal und jetzt bist du
voll am Hustlen und dann bist du vielleicht irgendwann mal, ich weiß nicht,
60, 70, hast Karriere, bist irgendwie Chief, whatever,
keine Ahnung was, hast genug Geld verdient und sagst, so und jetzt kaufe ich
mir ein Häuschen und du machst das alles fertig, landest dort und der erste Eindruck ist, wow,
ziemlich heiß und die Temperatur ist auch hoch.
Und du merkst nach einem halben Jahr, es ist voll langweilig,
dir fehlt irgendwas, das ist ja voll furchtbar, also dann ist natürlich nicht
alles vorbei, es ist nicht unbedingt die Sackgasse, aber es ist eine mega krasse
Enttäuschung, wenn du dann 40 Jahre dieses Ziel verfolgt hast vielleicht.
Ja, und was das Tolle an diesem Auslandssemester auch war, ist,
dass es ein zeitlich abgesteckter Rahmen ist, das heißt, ich wusste am Anfang,
ich bin fünf Monate hier und ich, natürlich weiß ich nicht, wie es wäre,
wenn ich kein Rückflugticket gehabt hätte,
aber ich bin mir oder ich bilde mir ein,
dass ich es dadurch viel mehr genossen habe, dass ich wirklich mir gedacht habe,
ich bin nur jetzt in dieser Zeit hier und ich mache das jetzt und nicht erst
in einem Monat und ich versuche jetzt alles mitzunehmen und dann lernst du halt auch so,
kleine Sachen, die du einfach nur weißt, wenn du es weißt, zum Beispiel,
dass da ultra viele Mücken gibt.
Du bist, du hast ständig Mückenstiche und ich so Man will sich ja nicht beschweren,
wenn man sowas erlebt. Aber ich sag's dir, es ist so nervig. Oder Sonnencreme.
Jeden Tag hast du Sonnencreme, alles ist fettig, alles hat irgendwelche gelben
Flecken. Deine Klamotten kannst du eigentlich danach wegschmeißen.
Das sind diese Kleinigkeiten, die man aber überhaupt nicht auf dem Schirm hat,
wenn man diese große Illusion hat und nur die Strände sieht. Und ich glaube ...
Das ist auch das, warum ich das so ein bisschen als Live-Code für mich gecancelt
habe, weil ich irgendwie, wenn ich jetzt kein festes, keine feste Deadline gehabt
hätte, wo es wieder zurückgeht, ich weiß gar nicht, was meine Perspektive gewesen wäre.
Und ich glaube, dass ich einfach die ganzen Sachen viel weniger wertgeschätzt
hätte, weil sie dann nicht limitiert gewesen wären.
Ein spannender Gedanke. Lohnt es sich dann generell vielleicht manchmal Dinge
im Leben irgendwie zu portionieren? Weil ich meine, dein Auslandssemester, das war ja portioniert.
Fünf Monate und that's it und du kannst es erstmal nicht verlängern.
Im Alltag sind oftmals die Dinge ja nicht irgendwie portioniert.
Also du hast ein Studium, klar, da ist es auch so, du hast so und so viele Semester.
Okay, vielleicht mal ein Semester mehr oder weniger.
Aber wenn du dann vielleicht einen Job hast, ist der in der Regel ja erstmal Open End.
Also bis zur Rente und die dauert bei uns beiden noch ziemlich lange. Lange.
Lohnt es sich da vielleicht im Alltag zu überlegen, ob man Dinge irgendwie für
sich selber limitieren kann, um die mehr zu genießen?
Ich glaube schon. Ich glaube auch, was so Ziele angeht. Also du hast gerade
das Studium angesprochen.
Das ist eigentlich total convenient, weil du hast einen Rahmen,
du hast eine bestimmte Anforderung, die du erfüllen musst, bestimmte Anzahl von Credit Points.
Und das ist das Ziel, was dir vorgegeben wird. und das ist ja auch begrenzt und ich meine,
ich bin noch im Studium, aber ich stelle es mir ein bisschen so vor,
wenn ich dann in die, ne, for real in die große, weite Berufswelt rausgehe,
dann steckt mir das Ziel niemand außer ich selber und ich kann mir vorstellen, dass es dann was bringt,
Es versuchen zu limitieren.
Also ich habe mein Studium schon abgeschlossen. Ich habe vor dem Studium eine
Berufsausbildung gemacht.
Vor der Berufsausbildung hast du mal die Schule besucht.
Und eine Erkenntnis in meinem Leben war genau diese. Denn die Schule,
die war natürlich begrenzt.
Also gewisse Anzahl von Schuljahren. Bei mir war es ein Schuljahr mehr,
weil ich umgezogen bin als kleines Kind. Das war eine schwierige Geschichte.
Erste Klasse umgezogen, die neue Schule, die war im Alphabet schon viel weiter.
Und die habe ich zweimal gemacht.
Aber es war trotzdem so etwas Limitiertes und ich wusste irgendwann,
so jetzt bist du in der 10. Klasse, ich habe eine mittlere Reife gemacht und dann ist es fertig.
Und ich habe dann eine Ausbildung gemacht und die ging dreieinhalb Jahre und
da wusste ich halt auch jedes Lehrjahr, was da passiert.
So ähnlich wie bei dir, du hast ja auch eine Berufsausbildung gemacht.
Dann war ich nochmal auf der Schule, ich habe damals das Berufscollect gemacht
für den Fachhochschulabschluss, also für die Fachhochschulreife und das war ein Jahr.
Das war auch so ein Ding. Ein Jahr,
bam, ich wusste genau, wann ist die Abschlussprüfung, wann bin ich fertig.
Und dann habe ich mein Studium gemacht, das war damals der Diplomstudiengang, halt acht Semester.
Und da wusste ich halt auch, hey, das ist simple Mathematik,
acht Semester sind vier Jahre.
Und ich fand das immer sehr angenehm, weil ich hatte jetzt nicht unbedingt jeden
Tag so einen ganz strikten Plan,
was muss ich heute machen, aber schon diesen Overall-Plan, so was muss ich dieses
Semester machen, was muss ich dieses Jahr machen, wann ist der wichtige Tag
oder wann ist vielleicht eine Prüfungszeit oder so.
Und das ist was, was im Berufsalltag schon ein bisschen fehlt.
Denn so natürliche Ziele in der Hinsicht gibt es da halt nicht.
Also man kann sich künstliche Ziele suchen. Ich möchte Folgendes erreichen.
Ich möchte eine Weiterbildung machen. Ich möchte eine Qualifikation erreichen.
Oder in meinem jetzigen Job, ich mache Projekte, kann ich mir so künstliche
Ziele setzen wie, ich möchte in dem Projekt Folgendes tun.
Aber das ist schon nochmal eine ganz andere Qualität, wie man es damals halt im Studium hatte.
Vor allem bist du ja dann darauf angewiesen, dass du dich ja auch an diese Rahmen hältst.
Du kannst dich ja easy auch selber bescheißen.
Das geht sogar sehr sehr easy. Ja, total.
Ich glaube, deswegen finde ich auch das Thema Veränderung so wichtig.
Und mir auch immer wieder so vor Augen zu führen.
Was Neues zu machen. Auch jetzt, wenn ich ein Jahr zurückschaue,
stand ich an einem komplett anderen Punkt, als ich es jetzt bin.
Und ich habe irgendwie das Gefühl, wenn man sich auch oft mal in verschiedene
Situationen reinwirft und offen bleibt und neugierig bleibt,
dass man dann das so ein bisschen so anders portioniert. Aber es ist irgendwie auch portionierter.
Und ich hatte jetzt in dem ersten Mastersemester Machine Learning als Fach.
Und ich habe da jetzt die Klausur geschrieben.
Und im Reinforcement Learning, ich haue jetzt ein paar Nerdfacts raus.
Bitte, bitte schön.
Im Reinforcement Learning ist es ja so, dass ein Agent sich quasi,
also verfolgt eine Strategie anhand von Rewards, die der in einem bestimmten Zustand bekommt.
Also ich bin an Zustand X und gehe zu dem neuen Zustand Y und entweder ich kriege
dafür einen Reward, dann war es gut, oder nicht, ich kriege eine Bestrafung,
dann werde ich das nicht mehr machen.
Und es gibt den Explore-Exploit-Trade-Off.
Das heißt, dass man in der Umgebung, die man eigentlich nicht kennt,
quasi entweder exploitet, das heißt, du gehst den Weg, von dem du schon weißt,
dass es gut war, und du bist quasi safe, du kriegst die Rewards,
aber du weißt auch nicht, was es noch gibt.
Und dann gibt es Explore, wo du quasi neue Wege gehst. Und es kann sein,
dass die voll kacke sind, aber es kann auch sein, dass du noch größeren Reward
kriegst. Und das versucht man quasi zu balancen.
Und als ich jetzt darauf gelernt habe, habe ich mir, ich muss mir einfach der
Analogien bilden und das habe ich so aufs Leben bezogen, weil das ist ja auch
eine nicht deterministische Umgebung, also du weißt auch nicht.
Was passiert.
Und manchmal kannst du einen bekannten Weg gehen, wenn du weißt,
es ist gut und manchmal solltest du aber auch einfach exploren.
Einfach was Neues ausprobieren und irgendwie ja, kann auch sein,
dass es voll der Fail ist, aber es kann auch sein, dass es richtig cool wird.
Ja, absolut. Ich meine, hey, du kannst ja nicht sagen, was du gut kannst oder
was dir Freude macht, wenn du es nicht kennst.
Das sind so diese Unknown Unknowns. Du machst jetzt irgendwie beruflich vielleicht
irgendwas und du würdest vielleicht sagen, hey, ich bin gut darin.
Und deine Kolleginnen und Kollegen
sagen, hey, Alina, du bist da echt gut darin in dem, was du hier tust.
Und jetzt probierst du aber mal zufällig irgendwas anderes aus.
Und entdeckst da so eine ganz krasse Leidenschaft und bist vielleicht von Tag
eins nicht die Beste darin, aber weil du so eine mega Leidenschaft hast,
hast du so eine richtig brutale Motivation und innerhalb von einem Jahr bist du da unglaublich gut.
So was passiert ja laufend, aber du kannst es halt nur herausfinden, wenn du es tust.
Und das ist das Gefährliche oder das Gemeine daran.
Du kannst es nicht irgendwie theoretisch dir vorstellen, du kannst nicht zur
Berufsberatung gehen. Und ich weiß nicht, gibt es das heute noch oder gab es das bei dir noch?
Dieses Berufsinformationszentrum vom Arbeitsamt oder von der Agentur für Arbeit, da war ich auch.
Und da hat man an so einem Computer so einen Test gemacht und der hat dann irgendwie,
glaube ich, drei so Nummern ausgespuckt.
Und dann konnte man sich drei solche Zettel holen mit Berufsbeschreibung.
Also Informatiker stand da nirgends drauf. Ich weiß gar nicht mehr,
was da drauf stand. Und dann dachte ich mir vor einiger Zeit,
als ich darüber nachgedacht habe, ich war, eine Ahnung, 14 oder so oder 15 und
kriege dann drei Zettel in die Hand gedrückt, hier Wolfgang,
das sind deine drei Möglichkeiten fürs Leben, wie in so einer Planwirtschaft.
Ach ja, ich sage mal, eventuell ist es eine gute Orientierung,
aber wenn du vielleicht ein bisschen weniger reif bist oder weniger darüber
nachdenkst, dann drückt es dich halt in den Schubladen und es ist vielleicht
einfach die falsche. Ja, voll.
Ich glaube, du bist da auch, in meinen Augen zumindest, ein Paradebeispiel,
immer mal wieder komplett neue Sachen auszuprobieren, oder?
Mein großes Problem ist, mir wird unglaublich schnell langweilig.
Auch wenn mir langweilig ist, dann macht mir halt nichts mehr wirklich Freude.
Das heißt, ich habe irgendwie diesen Antrieb, immer mal was Neues zu entdecken,
weil neue Dinge interessieren mich, das reizt mich dann, dann bin ich motiviert,
dann bin ich leistungsfähig, dann mache ich viel.
Aber ich könnte jetzt zum Beispiel keinen Job haben, egal in welchem Bereich,
wo ich jeden Tag dasselbe mache, wo es wirklich keine Abwechslung gibt.
Denn am Anfang brauchst du Zeit, bis du gut drin bist, Kannst dich verbessern,
aber ich meine, egal was es ist, irgendwann hast du es ja mal durchgespielt.
Also egal, ob es etwas Handwerkliches ist oder irgendwas anderes,
irgendwann kennst du es einfach.
Und ja, ich probiere gerne mal neue Sachen aus.
Ja, finde ich voll gut. Kann ich voll unterschreiben.
Ja. Das heißt, was ist das Fazit von der Geschichte?
Die Moral von der Geschichte quasi. Die Moral von der Geschichte.
Von der Aruba-Geschichte. Du hast viele super spannende Dinge erzählt,
entweder explizit oder so ein bisschen zwischen den Zeilen.
Und was mich so zum Schluss noch interessieren würde, wäre einfach,
hast du eine Empfehlung für andere Leute? Also du hast diese Erfahrung gemacht,
andere haben die vielleicht nicht gemacht.
Vielleicht wäre eine einfache Empfehlung, wenn ihr die Möglichkeit habt nach
Aruba zu gehen für fünf Monate, dann tut es einfach.
Aber gibt es darüber hinaus vielleicht noch einen anderen Tipp von dir?
Ja, auf jeden Fall. Mir sind gerade mehrere Tipps eingefallen.
Zum einen, sich zu überlegen, was, also meistens sind die guten Sachen die,
die langfristig sind, also die lange dauern.
Und wenn man, so ging es mir ja, als ich da mein Motivationsschreiben geschrieben
habe, wo ich kurz dachte, boah, jetzt gerade ist das so viel Aufwand,
ist es nicht auch einfach egal?
Kann ich nicht auch einfach einen langen Urlaub machen?
Aber dann sich quasi zu überlegen, was ist da auf lange Sicht drin? Was hat man davon?
Und es dann trotzdem zu machen. Also ich glaube, das ist was.
Also einfach quasi für das Zukunfts-Ich ein bisschen was reinzustecken und zu
investieren. Und einfach zu hoffen, dass es sich auszahlt.
Und es wäre mutig sein und auch unkonventionelle Sachen zu machen.
Also ich würde jetzt zum Beispiel sagen, also am Anfang dachte ich,
Karibik ist weit weg, das ist für mich out of comfort zone.
Und jetzt, wo ich das gemacht habe, würde ich sagen, meine Baseline ist quasi
nach unten gegangen und wenn ich da jetzt nochmal hingehen würde,
das wäre so easy peasy, glaube ich.
Das wäre keine Herausforderung mehr. und jetzt würde ich mich nochmal bewerben,
würde ich glaube ich irgendwo hingehen, wo es.
Also vielleicht irgendwie Asien oder so, wo was noch unterschiedlicher ist von dem, was ich kenne.
Also möglichst neue Sachen auszuprobieren und sich gar nicht auch so viel zu
fragen, was schief gehen könnte, sondern wirklich dieses Blauäugige.
Also rückblickend war ich super blauäugig. Ich habe einfach,
weißt du, mir da keine großen Gedanken drum gemacht. Und ich glaube,
dass es so viel zu entdecken gibt.
Ich glaube, man kann sich mal fragen, was so der Trigger ist,
für einen mutig zu sein. Und ich würde sagen, bei mir ist es Neugier.
Ich will einfach wissen, wie es ist. Weißt du, wie ich meine?
Ich denke mir auch voll oft, das passt auch zu deinem Podcast,
was wäre denn die geilere Geschichte?
Die geilere Geschichte wäre eigentlich, wenn du irgendwo hingehst oder irgendwas
machst, wo du das Gefühl hast, du schreibst dein eigenes Narrativ über dich
um, was du dir vielleicht selber gar nicht zutraust.
Das sind eigentlich genau die Sachen, wo man wirklich am meisten draus zieht.
Und wenn man sich dann rückblickend denkt, so alter Falter, da warst du echt
mutig oder vielleicht auch ein bisschen verrückt.
Aber das sind die besten Geschichten, würde ich sagen.
Ja, und ich glaube auch Situationen, die vielleicht in dem Moment anstrengend
sind oder schwierig sind, auch das sind im Schluss gute Geschichten.
Und du lernst ja auch was draus.
Ja, toll.
Ja, das ist ein schönes Schlusswort. Alina, vielen, vielen Dank für deine Zeit.
War echt cool, dass du da warst. Und ja, ich werde weiter verfolgen,
was du tust. Ich werde weiter deinen Podcast hören. Wie hieß der nochmal?
Ich habe es vergessen, Alina. Wie hieß denn dein Podcast gleich nochmal?
Voices and Choices.
Genau, und den findet man natürlich auch in den Shownotes. Klickt mal drauf,
hört mal rein und ja, bis bald. Alina, mach's gut.
Danke Wolfgang.
Das war das Gespräch mit Alina. Ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht.
Ich freue mich, wenn ihr auch bei der nächsten Folge wieder mit dabei seid und
das wird auch nicht mehr ganz so lange dauern.
Genauso freue ich mich aber auch über euer Feedback. Sehr gerne per E-Mail an
feedback at tausendgeschichten.de oder als Kommentar auf Instagram.
Dort findet ihr den Podcast unter at tausendgeschichtenpodcast.
Wenn euch der Podcast gefallen hat, dann empfehlt ihn doch euren Freunden weiter
und gebt mir eine Sternebewertung bei Apple Podcasts oder Spotify.
Bleibt gesund und tschüss bis zum nächsten Mal.
Wolfgang
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